Medizinklimaindex
Die Covid-19-Pandemie hat die Stimmung der Ärzte, Zahnärzte und Psychologischen Psychotherapeuten im ambulanten Sektor drastisch verschlechtert: Der Medizinklimaindex (MKI) ist bei einer Sondererhebung im Mai 2020 auf einen Wert von -25,1 abgestürzt, teilt die Stiftung Gesundheit mit. Einen stärkeren Rückgang habe es in der Geschichte des Index noch nicht gegeben, berichtet Prof. Dr. Dr. Konrad Obermann, Forschungsleiter der Stiftung.
Zur Ermittlung des aktuellen MKI werden die niedergelassenen Ärzte, Zahnärzte und Psychologischen Psychotherapeuten seit 2006 halbjährlich nach ihrer Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage und nach ihren Erwartungen für die nächsten sechs Monate befragt.
Die Ergebnisse einer Sondererhebung im Mai 2020 zur Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage: Knapp die Hälfte (45,3 Prozent) der Ärzte (Haus- und Fachärzte), Zahnärzte und Psychologischen Psychotherapeuten sehen ihre aktuelle wirtschaftliche Lage als befriedigend an. 31,8 Prozent der Ärzte schätzen ihre wirtschaftliche Situation positiv ein. 22,8 Prozent beurteilen ihre aktuelle Lage als schlecht.
Die Erwartungen für die nächsten sechs Monate: 65,4 % der Ärzte (Haus- und Fachärzte), Zahnärzte und Psychologischen Psychotherapeuten vermuten, dass ihre wirtschaftliche Lage sich in den kommenden sechs Monaten verschlechtern wird. 28,4 Prozent der Befragten erwarten keine Veränderung. Lediglich 6,2 Prozent rechnen mit einer wirtschaftlichen Verbesserung.
Zwischen den Berufsgruppen gibt es deutliche Unterschiede: Der Fachgruppenindex liegt bei den Hausärzten (-28,4) etwas besser als bei den Fachärzten (-30,2), während bei den Zahnärzten der Index mit -32,2 ein neues Tief erreicht hat. Der aktuelle MKI liegt bei den Psychologischen Psychotherapeuten mit +3,6 noch leicht im positiven Bereich.
Der Medizinklimaindex wird halbjährlich von der GGMA (Gesellschaft für Gesundheitsmarktanalyse) im Auftrag der Stiftung Gesundheit erhoben.