Lower leg arterial calci cation assessed by high-resolution peripheral quantitative computed tomography is associated with bone microstructure abnormalities in women
Osteoporosis International, Vol.27, November 2016, S.3279 – 3289, J. Paccou et al., Southhampton/UK
Das Vorliegen einerperipheren Arterienverkalkung ist assoziiert mit knöchernen Mikrostrukturabweichungen im Sinne einer Osteoporose.
Arteriosklerose und Osteoporose stellen bei älteren Personen zwar voneinander unabhängige Erkrankungen dar, aber es gibt Studien, die z.B. Aortenverkalkungen (AAC) und Koronararterienverkalkungen (CAC) miteinander in Verbindung bringen. Darüber hinaus sind Gefäßverkalkungen assoziiert mit einem höherem Risiko für Hüft- und Wirbelfrakturen, d. h. mit einer geringen Knochendichte. Mit der Methode der high-resolution peripheral-quantitativen CT (HR-pQCT) hat man z. B. Verkalkungen der Arterien in den unteren Extremitäten (LLAC) untersucht, und es zeigte sich eine Korrelation des CAC bei Patienten mit chronischer Hämodialyse.
Ziel der vorliegenden Studie war es, das Verhältnis von Knochengeometrie, volumetrischer Knochendichtemessung und Knochenmikroarchitektur mit LLAC in einer wohlcharakterisierten Kohorte von älteren Männern und Frauen darzustellen. In dieser Studie wurden Männer und Frauen untersucht, die zwischen 1931 und 1939 in Hertfordshire geboren wurden, von 1998 bis 2003 dort noch lebten und befragt werden konnten. Zwischen 2011 und 2012 waren 350 Menschen mit einer HR-pQCT (in Radius und Tibia) einverstanden.
341 Patienten wurden ausgewertet. Es handelte sich um 179 Männer (52,5 %) und um 162 Frauen (47, 5%). Das Durchschnittsalter betrug 76,1 Jahre. Es wurde eine strukturelle Anamnese erhoben hinsichtlich Alter, Alkohol- und Zigarettenkonsum, körperlicher Bewegung und der Einname von Biphosphonaten. Weiter wurde nach Diabetes, Hochdruck, koronarer Herzerkrankung und Claudicatio gefragt. 111 Patienten (32,6 %) hatten eine LLAC, diagnostiziert durch HR-pQCT. Die Prävalenz von LLAC war bei Männern höher als bei Frauen (46,4 % vs. 17,3 %). Eine periphere arterielle Erkrankung hatten nur je zwei Frauen und zwei Männer.
Frauen mit LLAC (28 Fälle) waren signifikant älter als ohne LLAC (134). Die distalen radialen oder tibialen Knochenparameter waren bei Männern nicht signifikant unterschiedlich. Frauen mit LLAC hatten eine geringere Kortikalzone, eine geringere Anzahl von Knochentrabekeln und eine höhere Trabekelseparation in der distalen Tibia sowie eine geringere trabekuläre Dichte im distalen Radius als Frauen ohne LLAC.
Das kortikale Areal war bei Frauen ohne LLAC in der Tibia signifikant größer als im Radius, ebenso war die kortikale Dicke größer als bei Patienten mit LLCA. Auch die Zahl der Trabekel war in der Tibia und im Radius signifikant höher bei Patienten ohne LLAC. Die Trabekeldichte war nur im Radius signifikant größer bei Frauen ohne LLAC. Eine trabekuläre Separation war bei Frauen mit LLAC signifikant höher als bei Frauen ohne LLAC, sowohl in der Tibia als auch im Radius.
Insgesamt zeigt die vorliegende Studie, dass das Vorhandensein von LLAC bei Frauen mit knöchernen Mikrostrukturabweichungen in der distalen Tibia und dem distalen Radius im Sinne einer Osteoporose einhergeht.
Wir danken unserem Ehrenmitglied Prof. Dr. U. Klein aus München, der Ihnen die Veröffentlichungen aus den Fachzeitschriften auswählt und zusammenfassend erläutert.