Life Threatening Mediastinal Teratoma of Infant Requiring Emergency Surgical Removal
Thoracic and Cardiovascular Surgeon Report, Vol. 11, Januar 2022, S. 7-10
N. Piber et al., München
Ein drei Monate altes weibliches Baby wurde wegen zunehmender Dyspnoe mit Zyanose und erforderlicher manueller Beatmung eingeliefert. Die CT zeigte einen die Trachea einengenden Mediastinal-Tumor. Eine sofortige OP ergab ein Teratom mit allen drei Germinal-Schichten, das in toto entfernt werden konnte. Im Gegensatz zum Thymom hat das Teratom eine Kapsel. Dem Baby ging es nach 15-monatiger Kontrolle gut.
5,4% aller sich aus fetalen Stammzellen fehlentwickelten Teratomen finden sich im oberen, vorderen Mediastinum mit einer Mortalität von 18%. Im frühen Kindesalter sind sie äußerst selten.
Es wird über ein drei Monate altes weibliches Baby berichtet mit progressiver Dyspnoe, Zyanose und erforderlicher manueller Beatmung. Die CT zeigte einen mediastinalen Tumor mit Einengung der unteren Trachea einschließlich der Bifurkation. Im Ultraschall konnte man hypo- und hyperdense Areale unterscheiden mit einer Größe von 13 . 9 . 4 cm ohne Infiltration in die Umgebung.

Wegen der lebensbedrohlichen Situation wurde das Baby sofort operiert. Es erfolgte eine mediane Sternotomie, und der Tumor, der sich substernal vom Thymus zwischen Pleura und Perikard in beide Thoraxhälften ausdehnte, wurde in toto exstirpiert. Die Arterienversorgung des Tumors erfolgte aus dem Aortenbogen, der venöse Rückfluß über die V. bracheocephalica. Nach 15 Monaten ergab die Kontrolluntersuchung kein Rezidiv.
Histopathologisch zeigten sich unterschiedliche Gewebearten: Knorpel-, Knochen- und Muskelgewebe, ebenso Hautstrukturen, Zysten und Intestinal-Gewebe. Es handelte sich um ein Teratom mit allen drei Germinal-Schichten. Mediastinale Teratome von Babys sind sehr selten und müssen differenzialdiagnostisch von Thymomen abgegrenzt werden, wobei die Teratome im Gegensatz zu Thymomen eine dicke Kapsel haben.
In vorliegendem Fall konnte das mediastinale Teratom in toto entfernt werden. Nach 15 Monaten geht es dem Baby gut.
Autor:
Prof. Dr. U. Klein


