Individuelle Gesundheitsleistungen

Der M2-PK-Stuhltest zur Früherkennung von Darmkrebs wird von den Krankenkassen bislang nicht vergütet und stellt eine Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) dar. Aussagekräftige Studien zu Nutzen und Schaden des M2-PK-Test habe der IGeL-Monitor bei der Bewertung der Untersuchung nicht gefunden, teilte jüngst der Medizinische Dienst (MDS) des GKV-Spitzenverbandes mit. Die Bewertung dieser individuellen Gesundheitsleistung (IGeL) laute deshalb: „unklar“.

Dies ist im IGeL-Monitor bereits die zweite Bewertung des M2-PK-Tests, die erste im Jahr 2013 fiel ebenfalls „unklar“aus. Die IGeL„M2-PK-Test zur Früherkennung von Darmkrebs“ ist mittlerweile die 50. Leistung, die vom IGeL-Monitor bewertet wurde – das Votum fiel in den seltensten Fällen günstig aus. Bislang gab es folgende Bewertungen:

►0 mal positiv

►3 mal tendenziell positiv

►20 mal unklar

►21 mal tendenziell negativ

►4 mal negativ

►1 in Überarbeitung

►1 durch neue Bewertung ersetzt

Vier weitere IGeL wurden nicht bewertet, sondern nur besprochen. Dr. Peter Pick, Geschäftsführer des MDS, hatte im Rahmen der Vorlage des Jahresberichts des IGeL-Monitors 2018 darauf verwiesen, dass sich nach Auffassung der Kassen viele IGeL-Angebote nicht am medizinischen Nutzen, sondern eher an den Vorlieben einzelner Arztgruppen und auch an den Umsatzinteressen der Ärzteschaft orientieren würden.

Solange Krankenkassen nicht alles bezahlen, was im Einzelfall medizinisch sinnvoll ist, könne man Individuellen Gesundheitsleistungen nicht per se eine Berechtigung absprechen, erwiderte die Bundesärztekammer (BÄK). Wichtig sei aber, dass Ärzte und Patienten seriöse Informationen zum richtigen Umgang mit IGeL erhielten. Und wichtig sei auch, dass Ärztinnen und Ärzte verantwortungsvoll mit diesen Selbstzahler-Leistungen umgehen. Dazu hat die BÄK den Ratgeber „Selbst zahlen?“ zusammen mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Netzwerk Evidenzbasierte Medizin herausgegeben. Der Ratgeber enthält unter anderem Checklisten, mit denen sich Ärzte und Patienten über Fairness und Transparenz bei IGeL-Leistungen informieren können. Außerdem wird erklärt, was IGeL-Leistungen sind, warum gesetzlich Versicherte dafür zahlen und worauf jeder Patient bei solchen Leistungen achten sollte.

Meldungen aus der Gesundheitspolitik

Dieser Artikel stammt vomLeo Schütze Verlag, Herausgeber des „Schütze-Briefs“.

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