Imaging features of papillary renal cell carcinoma with cystic changedominant appearance in the era of the 2016 WHO classification
Abdominal Radiology, Vol.42, Juli 2017, S.1850-1856, Y. Honda et al., Hiroshima
Längst ist bekannt, dass das Nieren-Karzinom (RCC) keinen einheitlichen Tumortypus darstellt. Neben dem Klarzell-Karzinom und dem papillären Karzinom (P-RCC) gibt es eine seltene Untergruppe: das tubolo-zystische RCC (TC-RCC). Diese Untergruppe wurde 2016 neu in die WHO-Klassifikation aufgenommen. Eine Unterscheidung zum P-RCC ist oft schwierig, so dass weitere MRT-Untersuchungen durchgeführt werden müssen, um eine sichere Differenzierung vornehmen zu können.
Nach dem Klarzell-Nieren-Karzinom ist das papilläre Nieren-Karzinom (P-RCC) der zweithäufigste Subtypus des Nieren-Karzinoms (RCC). Das P-RCC bildet typischerweise eine homogene, solide, hypovaskuläre Masse. Nicht selten weist es jedoch zystische Merkmale auf, die durch degenerative oder nekrotische Veränderungen bedingt sind. Eine seltene Untergruppe der RCC, das tubulo-zystische RCC (TC-RCC), wurde in die WHO-Klassifizierung 2016 neu aufgenommen. Die TC-RCC und die P-RCC überlappen sich hinsichtlich ihrer immunhistologischen und molekularen Profile. So ist es manchmal schwierig, beide Typen voneinander zu unterscheiden.
Ziel der vorliegenden Studie war es, mittels CT die Häufigkeit der P-RCC mit zystischen Komponenten zu untersuchen. Von Januar 2005 bis Dezember 2014 wurden 26 Patienten retrospektiv ausgewertet. 19 Patienten (73,1 %) waren männlich, sieben Patienten (26,9 %) weiblich. Das Durchschnittsalter betrug 60 Jahre (36-81Jahre).
Das T-Stadium lag bei 19 Patienten (73,1 %) im Stadium pT1, bei einem Patienten (3,9 %) im Stadium pT2, bei sechs Patienten (23,0 %) im Stadium pT3. Alle Patienten erhielten präoperativ ein KM-CT und wurden anschließend operiert. Bei Vorliegen von 50 % zystischen Komponenten in der Histologie wurde der Tumor als „cystic change-dominant mass“ (CCDM) eingeordnet.
Der mittlere Durchmesser der Tumoren betrug 4,4 cm (2,1-12,2 cm). Radiologisch wurden sieben Tumoren (27 %) als CCDM eingeordnet, ebenfalls auch von den Pathologen. Drei von den sieben Tumoren wiesen z.T. extensive Nekrosen auf, die anderen vier Tumoren zeigten gemischt solide und zystische Komponenten. Ein Tumor hatte multilokuläre Zysten. Die charakteristischen multilokulären zystischen Läsionen bei TCRCC unterscheiden sich von den zystischen Veränderungen der P-RCC. Weitere MRT-Untersuchungen sind aber notwendig, um diese beiden Typen eindeutig voneinander differenzieren zu können.
____________________________________________________________________________
Wir danken unserem Ehrenmitglied Prof. Dr. U. Klein aus München, der Ihnen die Veröffentlichungen aus den Fachzeitschriften auswählt und zusammenfassend erläutert.