Hypophysitis: Diagnosis and treatment
European Journal of Endocrinology, Vol.179, September 2018, S. R155-R163
M.N. Joshi et al., London
Eine Hypophysitis ist selten. Folgen dieser Erkrankung sind Hormondefizite. Diagnostisches Mittel der Wahl ist die KM-MRT der Hypophyse. Diese zeigt eine intensive und homogene KM-Anreicherung. Die Differenzialdiagnose zu einem Adenom ist nicht immer leicht.
Die Hypophysitis (HY) ist selten. Man unterscheidet die primäre HY, eine lymphozytäre, granulomatöse oder xantomatöse Erkrankung, und die sekundäre HY als Ausdruck einer Systemerkrankung (z.B. nach einer Immuntherapie). Folge sind in beiden Fällen Hormondefizite (z.B. Diabetes insipidus, abnorme Prolaktinwerte) und eine Hypophysen-Vergrößerung, wobei der N. optikus komprimiert werden kann mit neuro-ophthalmischen Konsequenzen. Prädisponierend sind u.a. Lupus erythematosus, Sarkoidose, Germinome, TBC, Syphilis oder Pilzinfektionen.
Klinisch kommt es zu Kopfschmerzen mit oder ohne Erbrechen, zu Sehstörungen, Kopfnervenlähmungen, distalen Karotis-Verschlüssen, Sinus cavernosus-Beteiligung, Meningitis- Zeichen und auch zu Apoplex-ähnlichen Zuständen.
Radiologisch ist die KM-MRT das di- agnostische Mittel der Wahl, wobei die Hypophyse eine prompte, intensive und homogene KM-Anreicherung aufweist. Zusätzlich kommt es zu einer Ausdehnung der KM-Anreicherung in die benachbarte Dura. Die Differenzialdiagnose zu einem Hypophysen-Adenom ist nicht immer leicht. Bei Patienten mit Verdacht auf sekundäre HY sollten CT-Thorax und CT-Abdomen einschließlich des Beckens durchgeführt werden.