Hyperfractionated radiotherapy for re-irradiation of recurrent esophageal cancer
Radiaton Oncology Journal, Vol. 39, September 2021, S.265-269
K. Takeda et al., Sendai/Japan
Nach einer Ösophagus-CA-Strahlentherapie kommt es in 40% bis 60% der Fälle zu Rezidiven. Bei 26 solcher Patienten wurde in sieben Fällen (27%) der Ösophagus bestrahlt, 19-mal (73%) die Lymphknoten. Eine begleitende Chemotherapie erfolgte 21-mal (81%). Die erneute Dosis betrug durchschnittlich 60 Gy. Nebenwirkungen nach Ösophagus-Bestrahlungen (Fisteln, Pneumonitis, Perikaterguß, Hämatemesis) traten in 42,9% der Fälle auf, nach Lymphknotenbestrahlung in 10,5%. So sind Ösophagus-Rezidiv-Bestrahlungen mit erheblichen Nebenwirkungen belastet.
Die Standardtherapie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Speiseröhrenkrebs ohne chirurgische Therapie ist die Radiotherapie. Danach soll es in 40% bis 60% zu Rezidiven kommen, die aber durch eine erneute Bestrahlung deutlich gebessert werden können. Um diese Frage zu überprüfen, wurden retrospektiv 26 Patienten, die (von April 2011 bis Dezember 2018) eine solche Bestrahlung erhielten, in die Studie aufgenommen. Es handelte sich um vier Frauen (15%) und 22 Männer (85%). Das Durchschnittsalter betrug 66 Jahre (50-86 Jahre). 12 Patienten (46%) hatten auch frühere Operationen. Die Dosis der früheren Strahlentherapie war 25 Gy (30-70 Gy). Bei der erneuten Bestrahlung wurden siebenmal (27%) die Speiseröhre, 19-mal (73%) die Lymphknoten bestrahlt. Die Dosis der erneuten Strahlentherapie betrug 60 Gy (42-60 Gy) wobei diese in 50 Fraktionen an 25 Behandlungstagen mit je 1,2 Gy erfolgte. Eine begleitende Chemotherapie wurde 21-mal (81%) verabreicht.
Die Gesamtüberlebensdauer betrug 15,8 Monate. Nach einem Jahr lag sie bei 64,3%, nach drei Jahren bei 28,3%. Mit gleichzeitiger Chemotherapie wurde die Überlebensdauer signifikant verlängert. Das Brutto-Tumor-Volumen wurde mittels CT, Endoskopie und PET-CT ermittelt.
Schwere Nebenwirkungen (Fisteln, Hämatemesis, Perikarderguß, Pneumonitis) zeigten sich bei fünf Patienten (19,2%), bei zwei von ihnen erst sehr spät. Solche Nebenwirkungen waren bei Ösophagus-Rezidiv-Bestrahlungen statistisch signifikant häufiger (42,9%) als bei Bestrahlungen von Lymphknoten (10,5%). Ein Patient verstarb nach massiver Hämatemesis, möglicherweise wegen einer Aorta-Ruptur.
Insgesamt zeigte die Studie, dass Patienten, die wegen eines Ösophagus-CA-Rezidiv erneut bestrahlt wurden, mit hoher Wahrscheinlichkeit schwere Nebenwirkungen entwickeln.
Autor:
Prof. Dr. U. Klein


