Honorarbericht der Kassenärztlichen Bundesvereinigung
Die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten konnten nach dem Honorarbericht der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) im Jahr 2015 im Vergleich zu 2014 leichte Honorarzuwächse verzeichnen. Die Honorarzuwächse seien zwar erfreulich, dennoch würde jede zehnte Leistung der 165.000 niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten nach wie vor nicht vergütet, so kommentiert Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der KBV, das wirtschaftliche Ergebnis im Jahr 2015. Zudem sei durch die steigenden Betriebskosten das Einkommen vieler Ärzte trotz Umsatzsteigerungen gesunken.
Der durchschnittliche Honorarumsatz je Arzt und Psychotherapeut aus vertragsärztlicher Tätigkeit erhöhte sich dem Bericht zufolge im Jahr 2015 im Vergleich zu 2014 um 2.576 Euro auf 211.892 Euro. Das entspricht einer Steigerung um 1,2 %. Der Honorarumsatz je Behandlungsfall stieg im Durchschnitt um 1,48 Euro auf 63,63 Euro (+ 2,4 %). Entsprechende Zuwächse registrieren 14 der 17 Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen).
Der durchschnittliche Honorarumsatz je Arzt erhöhte sich im hausärztlichen Versorgungsbereich im Berichtsjahr 2015 in fast allen KV-Bereichen: Er stieg gegenüber dem Vorjahr im Durchschnitt um 3.193 Euro auf 212.801 Euro (+ 1,5 %). Der Honorarumsatz je Behandlungsfall erhöhte sich im Durchschnitt um 0,85 Euro auf 62,80 Euro (+ 1,4 %).
Im fachärztlichen Versorgungsbereich entwickelte sich der durchschnittliche Honorarumsatz je Arzt dagegen regional sehr unterschiedlich: Die Veränderungsraten liegen zwischen minus 1,5 % in Bayern und + 2,8 % in Thüringen. Im Bundesdurchschnitt zeigte sich ein Plus von 0,8 %. Damit erhöhte sich der Honorarumsatz je Arzt um 1.619 Euro auf 202.876 Euro.
Die größten Zuwächse beim Honorarumsatz erzielten im fachärztlichen Bereich Fachärzte für Humangenetik (+ 10,5 %), Fachärzte für Sprach-, Stimm- und kindliche Hörstörungen (+ 6,3 %), Fachärzte für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (+ 5,9 %), Fachärzte für Augenheilkunde (+ 4,8 %) und Fachärzte für Psychiatrie (+ 4,7 %).
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Dieser Artikel stammt vom Leo Schütze Verlag, Herausgeber des „Schütze-Briefs“. Curagita übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit dieser Informationen.
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