High dose-rate brachytherapy for the treatment of lower extremity in-stent restenosis
Journal of Vascular Surgery, Vol.65, März 2017, S.734-743, K.J. Ho et al., Chicago und Boston
Zur Vermeidung von in-stent-Restenosen nach PTA im Bereich der Becken- und Beinarterien wurde bei 35 Patienten mit 55 Stents eine endovaskuläre Brachy-Therapie mittels eines Gamma-Strahlers (Iridium-192) durchgeführt. Die technische Erfolgsrate betrug 97,6 %. Eine Restenose trat in 14,6 % der Fälle auf.
Zur Vermeidung von in-stent-Restenosen (ISR) nach transluminaler Angioplastie (PTA) sind verschiedene Strategien angewandt worden. Eine davon ist die endovaskuläre Brachy-Therapie (EVBT) mittels Beta- oder Gamma-Strahlen. In dieser Studie sollte retrospektiv die Effektivität der EVBT hinsichtlich der Öffnungsrate bei ISR in der A.iliaca, der A.femoralis superficialis und der A.poplitea mittels Iridium-192 mit einer hohen Dosis eruiert werden.
Zwischen November 2004 und November 2012 wurde bei 35 Patienten 42mal eine EVBT durchgeführt. Es handelte sich um 16 Frauen (45,7 %) und 19 Männer (54,3 %). Von 55 Stents wurden zwei in die A.iliaca communis gelegt, acht in die Iliaca externa, 36 in die A.femoralis communis, zwei in die A.poplitea und sieben kombiniert in die A.femoralis und die A.poplitea.
Die EVBT wurde mittels Computer-Programm geplant. Eine Dosis von 20 Gy 192Ir wurde für eine Behandlungstiefe von 0,5 mm unterhalb des Radius der größten PTA-Ballon-Ausdehnung appliziert. Die durchschnittliche Zeit nach der Stent-Implantation bis zur EVBT betrug 550 Tage. Die durchschnittlich zu behandelnde Länge betrug 23,5 +/- 12,3 cm (3-49 cm), die durchschnittliche Behandlungstiefe 3,5 +/- 0,7 mm (3-5,5 mm) und die durchschnittliche Behandlungsdauer 16,1 +/- 9,6 min (3,5-45 min).
Die technische Erfolgsrate der EVBT betrug 97,6 %, die durchschnittliche Kontrollzeit 706,3 +/- 543,7 Tage). Es gab acht Fälle (14,6 %) mit 50%iger bis 90%iger ISR nach EVBT, die Hälfte im Iliacalbereich, die andere Hälfte im Femoropoplitealbereich. Ein früher thrombotischer Verschluss ereignete sich bei zwei Patienten (4,9 %), ein später thrombotischer Verschluss zeigte sich bei fünf Patienten (11,8 %) nach durchschnittlich 669 Tagen. Es gab einen Todesfall einen Tag nach der EVBT offenbar wegen eines Herzinfarktes. Die Öffnungsrate nach einem Jahr betrug 75,4 %, nach zwei Jahren 63,7 %.
Insgesamt hat sich gezeigt, dass der Einsatz von EVBT nach PTA eine effektive Behandlung für eine ISR in den unteren Extremitäten darstellt.
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Wir danken unserem Ehrenmitglied Prof. Dr. U. Klein aus München, der Ihnen die Veröffentlichungen aus den Fachzeitschriften auswählt und zusammenfassend erläutert.