Growth of pituitary macroadenomas postpartial resection: Implications for adjuvant radiotherapy
Journal of Neurological Surgery, Part B. Skull Base, Vol. 80, Juni 2019, S. 223-226
V. Panet-Raymond et al., Quebec/Canada
Makroadenome der Hypophyse werden transsphenoidal operiert, wobei wegen der Adenomgröße nicht immer eine totale Entfernung möglich ist. Von 81 postoperativen, mittels MRT volumetrisch gemessenen Resttumoren zeigte sich bei 31 Patienten eine durchschnittliche Größenzunahme von 0,45 ml/Jahr. Zur Rezidivprophylaxe wurde bei zwei Patienten eine Radiotherapie durchgeführt, bei sieben Patienten eine zweite Operation. Bei Tumoren mit einem Restvolumen von >3,95 ml, als einzigem Vorhersagefaktor für ein Rezidiv, kommt es zu einem deutlichen Größenwachstum, sodass diese Tumoren zusätzlich einer Radiotherapie zugeführt werden sollten.
30-35% der Hypophysen-Adenome sind klinisch stumm. Diese stummen Makroadenome (NFMA) stellen ca. 15% aller Hypophysentumoren dar. Erste therapeutische Maßnahme ist die transsphenoidale Operation, die aber bei großen Tumoren nicht immer vollständig ist. Anhängig von der Größe des Resttumors ergibt sich nach fünf Jahren eine Größenzunahmerate von 30%, nach 10 Jahren von 50%. Die Radiotherapie (RT) ist eine gute Option, um ein Größenwachstum des Resttumors zu verhindern. Da eine zweidimensionale Messung zur Bestimmung der Tumorgröße nicht ausreichend ist, sollte in der vorliegenden Studie mittels MRT die Tumorgröße durch eine volumetrische Messung exakt bestimmt werden, um einen korrekten Vergleich zwischen prä- und postoperativem Zustand zu erreichen, wobei gleichzeitig auch der Benefit für eine RT evaluiert werden sollte.
Zwischen 1995 und 2010 wurden 31 operierte Patienten in die Studie aufgenommen. Es handelte sich um 19 Männer (61%) und 12 Frauen (39%) mit einem Durchschnittsalter von 55 Jahren (33-77 Jahre). Das durchschnittliche Resttumorvolumen betrug 1,65 ml (0,19-19,79 ml), die durchschnittliche Größenzunahme 0,45 ml/Jahr bei einer durchschnittlichen Kontroll-Untersuchungszeit von 4,4 Jahren (1,5-7,3 Jahre). Insgesamt wurden 81 postoperative MRTs volumetrisch ausgewertet.
Eine Größenzunahme wurde mittels Volumetrie bei 95% der Patienten gefunden, mittels Planimetrie nur bei 64% der Patienten. Neun Patienten (29%) erhielten eine „salvage“-Behandlung: Radiotherapie bei zwei Patienten, eine nochmaligen Resektion bei sieben Patienten. Die Rate des Größenwachstums korrelierte positiv mit dem postoperativen Volumen (P>0,001). Keine Beziehung ergaben Alter, Geschlecht oder die planimetrische Größe. Es konnte gezeigt werden, dass Patienten mit einem postoperativen Restvolumen >3,95 ml (als einzigem Vorhersagefaktor) zu weiterem Größenwachstum neigen und eine „salvage“-Behandlung erforderlich machen.