Giant prolactinoma in men: Clinical features and therapeutic outcomes

Hormone and Metabolic Research, Vol.50, November 2018, S.791-796

P.Iglesias et al., Madrid

Giant-Prolaktinome der Hypophyse, größer als 4 cm, kommen vorwiegend bei jungen Männern vor. Es wurden 23 Männer untersucht. Der Prolaktinspiegel lag über 1000 ng/ ml. Klinisch fanden sich vor allem Sehstörungen. Die Behandlung erfolgte mittels Dopamin-Agonisten. Abhängig vom Erfolg wurden zusätzlich OP und Radiotherapie durchgeführt. Danach waren die Tumoren um durchschnittlich 66,6 % kleiner geworden. In 60,7 % der Fälle war der Tumor allerdings noch vorhanden.

Prolaktinome machen ca. 60 % der Hypophysen-Adenome aus. Zu mehr als 70 % kommen sie bei weiblichen Kindern vor. Sie sind in der Regel kleiner als 1 cm, liegen intrasellär und wachsen langsam. Giant-Prolaktinome, die größer sind als 4 cm (gPRLoma), treten vorwiegend bei jungen Männern auf, verbunden mit einer Hyperprolaktinämie (>1000 ng/ml). Die erste Behandlung erfolgt mittels Dopamin-Agonisten (DA). Abhängig vom Erfolg werden zusätzlich Operation und Radiotherapie eingesetzt.

Zur Analyse der klinischen Merkmale und der therapeutischen Erfolge wurden in einer Multicenter-Studie 23 Männer mit einem gPRLoma (4,8 +/- 0,8 cm) und einem *Durchschnittsalter von 36 Jahren (16-64 Jahre) unter- sucht (Gruppe I). Der Prolaktinspiegel lag über 1000 ng/ml. Zum Vergleich wurden 42 Männer mit einem non-gPRLoma (2,4 +/- 0,7 cm) herangezogen (Gruppe II ). Das Durchschnittsalter betrug hier 38,5 Jahre (15-79 Jahre). Der Prolaktinspiegel lag über 200 ng/ml.

Der Größenunterschied der Prolaktinome der beiden Gruppen war signifikant. Sehstörungen fanden sich signifikant häufiger bei Gruppe I als bei Gruppe II (65,2 % vs. 25,6 %). Die übrigen Parameter mit Ausnahme von Cortisol und fT4 zeigten keine signifikanten Unterschiede.

Alle Patienten erhielten einen DA. Der Hypogonadismus in Gruppe II war gegenüber der Gruppe I signifikant geringer (58,3 % vs. 78,1 %). 12 Patienten der Gruppe I (52,2 %) und 12 Patienten der Gruppe II (28,6 %) wurden operiert. Fünf Patienten der Gruppe I (21,7 %) und sechs Patien- ten der Gruppe II (14,2 %) erhielten eine Strahlentherapie. Die durch- schnittliche Dosis betrug 47,4 +/- 2,4 Gy bzw. 52,5 +/- 6,1 Gy.

Die Tumorgröße wurde in beiden Gruppen signifikant kleiner, in Gruppe I um 66,6 %, in Gruppe II um 58,3 %. In Gruppe I war bei der MRT-Untersuchung der Tumor bei 14 Patienten (60,7 %) und in Gruppe II bei 26 Patienten (61,9 %) noch vorhanden. Eine vollständige Heilung zeigte sich in weniger als 10 % der Fälle.