Gamma knife stereotactic radiosurgery for grade 2 meningiomas
Journal of Neurological Surgery, Vol.78, August 2017, S.288-294, T. Refaat et al., Chicago
Grad-2-Meningiome zeigen hohe postoperative Rezidivraten bzw. lassen sich nicht immer vollständig entfernen. Hier kann die Gamma-knife-Bestrahlung sehr effektiv eingesetzt werden mit einer Strahlendosis von durchschnittlich 14,4 Gy. Die Drei- bzw. Fünf-Jahres-Überlebensraten betrugen 88,6 bzw. 81,1 %.
In den letzten Jahren hat die Zahl der Meningiome zugenommen. Grad-2-Meningiome schließen atypische, Klarzell- und Chordoid-Meningiome ein. Sie zeigen eine deutlich höhere Rezidivrate und eine niedrigere Überlebensrate als Grad-1-Meningiome. Mittels stereotaktischer Radiochirurgie lassen sich große Strahlendosen auf den Tumor bringen. Das Gamma-knife-System besteht aus einer Anordnung von mehr als 192 Kobalt-60-Quellen, mit denen eine Zielgenauigkeit zwischen 0,1 und 1 mm erreicht wird.
In dieser Studie wird über eine Langzeitkontrolle und über die behandlungsbedingten Ergebnisse bei Patienten mit histopathologisch bestätigten Grad-2-Meningiomen berichtet, die mittels Gamma-knife radiosurgery (GKRS) behandelt wurden. Von Januar 1998 bis August 2014 wurden 97 Grad-2-Meningiome bei 75 Patienten postoperativ untersucht. Es handelte sich um 54 Männer (55,7 %) und 43 Frauen (44,3 %) mit einem Durchschnittsalter von 62 Jahren (20-87 Jahre). 33 Tumoren (34 %) waren Resttumoren, 64 (66 %) Rezidive. Die durchschnittliche Strahlendosis betrug 14,5 Gy.
Nach durchschnittlich 41 Monaten (3-174 Monaten) zeigte sich bei 28 operierten Meningiomen (29,8 %) ein Lokalrezidiv. Die Drei- bzw. Fünf-Jahres-Überlebensraten betrugen 88,6 % bzw. 81,1 %. Bei Bestrahlungen unter 13 Gy kam es häufiger zu Rezidiven als bei Patienten mit Bestrahlungen über 13 Gy. Je größer der Tumor, desto statistisch signifikant höher war die Rezidivrate.
Patienten mit einem Alter über 60 Jahre hatten eine statistisch signifikant niedrigere Überlebensrate als Patienten unter 60 Jahren. Nebenwirkungen nach drei Monaten waren selten: Kopfschmerzen 1 %, visuelle Beeinträchtigung 1 %, plötzlicher Anfall 3 %, sensorisches Defizit 3 %, motorisches Defizit 3 %. Insgesamt ist die adjuvante GKRS eine sichere und effektive Behandlungsmöglichkeit für Patienten mit Grad-2-Meningiom.
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Wir danken unserem Ehrenmitglied Prof. Dr. U. Klein aus München, der Ihnen die Veröffentlichungen aus den Fachzeitschriften auswählt und zusammenfassend erläutert.