Gadolinium enhancement of the aneurysm wall in unruptured intracranial aneurysms is associated with an increased risk of aneurysm instability: A follow-up study

American Journal of Neuroradiology,

Vol. 40, Juli 2019, S. 1112-1116

M. D. J. Vergouwen et al., Utrecht, Rotterdam, Amsterdam

65 nicht operierte intrakranielle Aneurysmen wurden mittels MRT-A (3T- bzw. 7T-Geräte) auf ihre Stabilität bzw. Instabilität untersucht. Dabei bedeutet Instabilität ein Größenwachstum >1 mm oder eine Ruptur. Bedeutsam ist ein Wand-Enhancement des Aneurysmas im MRT, wobei von 19 dieser Patienten zwei eine Größenzunahme und zwei eine Ruptur aufwiesen. Von 46 Aneurysmen ohne Wand-Enhancement zeigte sich in keinem Fall eine Instabilität.

Die Prävalenz von nicht-rupturierten intrakraniellen Aneurysmen bei Erwachsenen beträgt ca. 3%. Das vorhersagbare Risiko einer Aneurysma-Ruptur ist heute bedingt durch die Größe und die Lokalisation sowie durch das Alter der Patienten. Die kleinen Aneurysmen werden in der Regel nicht behandelt, da das Rupturrisiko geringer ist als das Behandlungsrisiko. In der vorliegenden Langzeitstudie sollte untersucht werden, ob eine Gadolinium-Anreicherung in der Aneurysma-Wand assoziiert ist mit einem Größenwachstum oder einer Ruptur des Aneurysmas.

Es wurden 57 Patienten mit 65 nicht-rupturierten intrakraniellen Aneurysmen in die Studie aufgenommen und durchschnittlich 27 Monate (20-31 Monate) kontrolliert. Es handelte sich um 19 Aneurysmen (davon 79% bei Frauen) mit Wand-Enhancement und um 46 Aneurysmen (80% Frauen) ohne Wand-Enhancement. Das Alter der Patienten lag zwischen 47 und 68 Jahren.

Zur Diagnostik wurden 3T- bzw. 7T-MRT-Geräte eingesetzt, aber auch CT-Geräte. Eine Aneurysma-Instabilität lag vor bei einem Größenwachstum >1 mm oder bei Ruptur des Aneurysmas. Von den 19 Aneurysmen mit Wand-Enhancement zeigten vier Patienten (21,1%) eine Instabilität (zwei Patienten ein Größenwachstum, zwei Patienten eine Ruptur). Aneurysmen ohne Wand-Enhancement zeigten in keinem Fall eine Instabilität.

Insgesamt hat sich gezeigt, dass ein Enhancement der Aneurysma-Wand assoziiert ist mit einem zunehmenden Risiko eines Größenwachstums mit Folge einer Aneurysma-Ruptur.


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