Fernsteuerung – das Ass im Ärmel bei Personalmangel

Die Arbeitsorganisation in der niedergelassenen Radiologie wird sich in den nächsten fünf bis zehn Jahren ändern (müssen). Ohne alternative Personalplanungsmodelle kann die wachsende Zahl unbesetzter MTR-Stellen kaum mehr bewältigt werden. Viele radiologische Praxen stehen vor einer Mammutaufgabe, die medizinische Versorgung mittels radiologischer Untersuchungen bei gewohnten Warte- und Öffnungszeiten flächendeckend weiter in Deutschland stemmen zu können.

Der geläufige Ansatz „Meine Praxis, meine Geräte, meine MTR“ wird auf Dauer nicht ausreichen. Inzwischen setzen mehr und mehr Ärzte auf alternative Modelle. Die Arbeit an den Geräten über Fernsteuerung ist nicht mehr ganz neu. Nun haben auch die Erfahrungen aus den vergangenen Jahren das Potenzial des effizienten Personaleinsatzes über Remote Scanning belegt.

Innerhalb des Radiologienetzes lassen seit der Aufnahme des Regelbetriebs in Routine am 1. November 2021 in verschiedenen Modellen Netzpraxen ihre Geräte aus der Ferne steuern. Der MTR-Pool bei Curagita besteht aktuell aus vier Festangestellten und acht Freelancern bzw. geringfügig Beschäftigten. Sie arbeiten an allen gängigen MRT-Modellen routiniert unter Abdeckung von Spezialuntersuchungen. Die Integration der fernsteuernden Kolleginnen und Kollegen im Dienstplan fällt derweil unterschiedlich aus. „Wir können bei der externen Steuerung drei übliche Modelle erkennen“, berichtet Mona Schneider, Verantwortliche für Remote Scanning bei Curagita. „Entweder übernehmen unsere MTR täglich eine Schicht oder sie decken Randzeiten wie den Freitagnachmittag und Samstag ab. Eine dritte Variante ist das Buchen eines festen Tags in der Woche, welcher für Ad-hoc-Steueranfragen bereitsteht“, fährt sie fort. In jedem Fall erfolgt die Abrechnung gemäß der in Anspruch genommenen Nutzung (Pay-per-Use-Modell). „Damit sind wir fair und bieten genug Flexibilität, auf die Personalbedürfnisse unserer Netzpraxen einzugehen“, so Schneider.

Bei großen Radiologien mit vielen Einheiten hat man das Fernsteuerungsmodell auch zur Unterstützung innerhalb der eigenen Standorte eingesetzt. Mona Schneider und Andrea Salwat diskutierten die Möglichkeiten der Fernsteuerung auf der Fachtagung R3 Imaging Ende September in Konstanz. Die Resonanz war durchweg positiv.

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