Erstes Positionspapier des neuen Dachverbands DVÄD
Der Dachverband Ärztlicher Diagnostikfächer, ehemals Arbeitsgemeinschaft Ärztlicher Methodenfächer (AGMF), ist die Neuorganisation des seit 10 Jahren bestehenden Zusammenschlusses der Berufsverbände der Fachgebiete Radiologie, Pathologie, Nuklearmedizin, Mikrobiologie/ Virologie/ Infektionsepidemiologie und der Laboratoriumsmedizin. Der DVÄD sieht seine Aufgabe darin, ebendiese ärztlichen Diagnostikfächer voran zu bringen. In einem Positionspapier hat der Dachverband Stellung bezogen.
Das leisten ärztliche Diagnostikfächer gemäß DVÄD:
• Die ärztlichen Diagnostikfächer sind systemrelevant. Sie üben eine Schlüsselfunktion in der Vorbereitung, Absicherung, Kontrolle und im Monitoring jeglicher Diagnostik und Therapie aus.
• Die ärztlichen Diagnostikfächer sind derzeit der innovativste Bereich der Humanmedizin.
• Sie tragen zur Effizienz und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen bei: Durch frühe Erkenntnis individueller Krankheitsfaktoren ermöglichen sie eine schnelle, zielgerichtete Behandlung. Ihre Diagnostik erlaubt, moderne Therapien mit teuren spezifischen Medikamenten bezahlbar einzusetzen. Nicht Diagnostik ist teuer, sondern Therapie.
• Sie arbeiten sektorenübergreifend und ermöglichen Patienten so schnittstellenfreie Wechsel zwischen den ambulanten und stationären Bereichen.
• Nach den Richtlinien der Bundesärztekammer sowie durch Akkreditierung und Zertifizierung sichern sie die Qualität der ärztlichen Arbeit über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinaus.
• Die interdisziplinäre, intersektorale und teamorientierte Ausrichtung der Fachgebiete ist impulsgebend für die zukünftige Gestaltung der Patientenversorgung.
Das brauchen ärztliche Diagnostikfächer gemäß DVÄD:
1. Angemessene Berücksichtigung ihrer Fächer in der Ausbildung von Ärzten in Studium, Famulatur und PJ.
2. Weiterbildungsordnungen, die die Kernkompetenzen der ärztlichen Diagnostikfächer schützen und fördern.
3. Sicherung der wirtschaftlichen Grundlagen durch Förderung ärztlicher Leistung in der Diagnostik. Diagnostik ist keine „Finanzierungsreserve“.
4. Beibehaltung der Wahlleistungskette als Ausdruck der notwendigen Zusammenarbeit mit den unmittelbaren krankenversorgenden Fächern.
5. Förderung örtlicher und regionaler Zusammenhänge von Therapeuten und Diagnostikern. Teams sind essenziell für eine höhere Versorgungsqualität. Ihre klare Indikationsbindung senkt die Ausgaben. Überzentralisierung mindert dagegen die Qualität bei höheren Kosten.
6. Eine wohnortnahe und flächendeckende fachärztliche Versorgung mit diagnostischen Leistungen.
Die derzeitige zu weiträumige Bedarfsplanung lehnen wir als versorgungsfeindlich ab. KVGrenzen sind keine Versorgungsgrenzen.
7. Maßnahmen zur Sicherung eines hoch qualifizierten nicht ärztlichen Assistenzpersonals in ausreichender Zahl für den innovativen Medizinbereich. Dies fordern sie auch in ihrer Funktion als großer Arbeitgeber im deutschen Gesundheitswesen.
8. Etablierung einer funktionierenden EDV-Infrastruktur zur sicheren Übertragung von Patientendaten
und innerärztlicher Kommunikation. Der DVÄD bleibt bei seinen Ausführungen für den Moment recht neutral. Es bleibt abzuwarten, wie es weitergeht.
Ihr Ansprechpartner: Carsten Krüger ckgcuragita.com