Early in vivo discrimination of vulnerable athero-sclerotic plaques that disrupt: A serial MRI study
T.A. Pham et al., Boston und London, Atherosclerosis, Vol.244, Januar 2016, S.101-107
Vulnerable arteriosklerotische Plaques, häufig Ursache von Embolien, die im Tierversuch mittels medikamentöser Auslösung zum Platzen gebracht wurden, zeigten nach drei Monaten im MRT einen signifikanten Enhancement-Anstieg im Vergleich zu den nicht-rupturierten Plaques. Dies dürfte ein Hinweis auf eine entzündliche Komponente bei der Entwicklung von risikoreichen Plaques sein.
Arteriosklerotische Plaque-Rupturen oder -Erosionen mit konsekutivem Wandthrombus können zum Herzinfarkt oder Schlaganfall führen, die als häufigste Todesursache in den USA gelten. Da es möglich ist, nicht invasiv Merkmale arteriosklerotischer Läsionen aufzuzeigen, lassen sich so Hinweise auf die Plaque-Beschaffenheit und damit auch für die Identifizierung von Plaques finden, die als Hochrisiko für Thrombosen gelten können. Die MRT hat sich als brauchbare Methode zur Charakterisierung von Plaques sowohl bei Menschen als auch bei Tieren erwiesen. In Kaninchenarterien lassen sich Plaques generieren, die denen von Menschen ähnlich sind.
In dieser Studie wurden Serien-MRT-Untersuchungen mit KM durchgeführt, um die Entwicklung von Plaques darzustellen, die später durch medikamentöse Auslösung platzen, und zwar zunächst „baselined“, dann nach einem, zwei und drei Monaten, sowie 48 Stunden nach der medikamentösen Plaque-Ruptur.
Die arteriosklerotischen Läsionen wurden bei 11 New-Zealand-Kaninchen, die eine reichhaltige Fettdiät erhalten hatten, mittels einer “aortic-wall- discrimination“ via Ballonkatheter gesetzt. Mit einem 3,0T-Scanner hat man fünf Gefäßuntersuchungen mit KM durchgeführt. Insgesamt wurden 181 Plaque-Segmente analysiert, 39 (21,5%) wurden als rupturiert klassifiziert.
Die nicht rupturierten Plaques zeigten nach drei Monaten nur einen geringen Anstieg des Enhancements, während die rupturierten Plaques, vor allem nach drei Monaten, einen signifikanten Anstieg des KM-Enhancements aufwiesen (75,51 +/- 13,7% versus 31,02 +/- 6,54%). Rupturierte Plaques hatten eine erheblich ausgedehntere „vessel wall area“ (VWA) als die nicht rupturierten Plaques (8,19 +/- 0,43mm2 versus 6,81 +/- 0,13mm2). Die Tatsache einer höheren Gadoliniumaufnahme bei rupturierten Plaques spricht dafür, dass der Schlüsselfaktor für die Plaque-Entwicklung in eine „high-risk-Kategorie“ eine entzündliche Komponente sein muss.
Nur Plaques mit vulnerablen Merkmalen rupturierten mittels dieses Auslösungsmechanismus. Die MRT ist in der Lage, die Möglichkeit einer Rupturierung vorauszusagen.
(Wir danken unserem Ehrenmitglied Prof. Dr. U. Klein aus München, der die Veröffentlichungen aus verschiedenen Fachzeitschriften für Sie auswählt und zusammenfassend erläutert.)