Diagnostic performance of CT, MRI and PET/CT in patients with suspected colorectal liver metastases: the superiority of MRI
Schulz et al., ACTA Radiologica, Vol.57, September 2016, S.1040-1048
Für die Diagnose von Lebermetastasen bei Patienten mit kolorektalem Karzinom hat die MRT die größte Sensitivität gegenüber CT und PET/CT (100%, 93%, 97%). In der Studie betrug die Spezifität 25%, 50%, 100%, PPV 93%, 95%, 100%, NPV 100%, 40%, 67%.
15% bis 20% aller Patienten mit kolorektalem Karzinom haben bei der Diagnosestellung bereits Lebermetastasen. Weitere 15%–20% der Patienten entwickeln nach Resektion des Primärtumors Lebermetastasen. Bei diesen Patienten sind in 77% die Metastasen auf die Leber beschränkt. Eine Langzeitüberlebenschance gibt es hierbei nur durch eine Leberteilresektion.
In der vorliegenden Studie sollte die Frage erörtert werden, ob eine MRT mit diffusionsgewichteten Bildern (DWI) und leberspezifischem Kontrastmittel mit Gd-EOB-DTPA enhanced Sequenzen eine höhere Treffsicherheit hinsichtlich Lebermetastasen hat als die MD-CT und PET/CT.
Als diagnostische Kriterien wurden gewählt: Beim CT angedeutete Läsionen mit geringem Enhancement; beim MRT hypointense Läsionen bei T1W-Bildern, moderate hyperintense Läsionen bei T2W-Bildern mit geringem zentralen Enhancement und gesteigertem peripheren Enhacement während der frühen dynamischen Phase sowie hypointense Areale bei den Gd-EOB-DTPA enhanced MRT-Bildern in der hepato-biliären Phase (HBP).
Beim PET/CT ist die fokale FDG-Aufnahme höher als im umgebenden Lebergewebe. Von 46 Patienten mit Lebermetastasen erhielten 39 Patienten eine Leberteilresektion, davon 23 eine neoadjuvante Chemotherapie. Operativ unentdeckte Lebermetastasen, die bei der histologischen Aufbereitung oder durch CT-Kontrolle nachzuweisen waren, wurden als falsch negativ eingestuft. 140 Lebermetastasen hatten eine Durchschnittsgröße von 15 mm (3 mm-100 mm), 43 waren kleiner als 10 mm, 97 größer als 10 mm.
Hinsichtlich der Diagnostik von Lebermetastasen ergaben sich für CT, MRT und PET/CT folgende Ergebnisse: Sensitivität: 93%, 100%, 95%. Spezifität: 50%, 25%, 100%. PPV: 95%, 93%, 100%. NPV: 40%, 100%, 67%. Bezüglich der Sensitivität ergaben sich keine signifikanten Unterschiede. Bei der Auswertung auf Grund der Läsionsgröße (kleiner als 10 mm vs. größer als 10 mm) betrug die Sensitivität der MRT 74% bzw. 97% und war signifikant höher als beim CT (16% bzw. 91%) und auch beim PET/CT (9% bzw. 91%).
Insgesamt zeigte sich, dass die MRT mittels DWI und Gd-EOB-DTPA enhanced Sequenzen die statistisch signifikant höchste Sensitivität für die Entdeckung von Lebermetastasen bei Patienten mit kolorektalem Karzinom im Vergleich mit CT und PET/CT aufweist.
Aus: CuraCompact 02-2017
(Wir danken unserem Ehrenmitglied Prof. Dr. U. Klein aus München, der die Veröffentlichungen aus verschiedenen Fachzeitschriften für Sie auswählt und zusammenfassend erläutert.)