Der neue EBM liegt noch im Nebel!

Was macht der Referent, wenn die EBM-Reform zum wiederholten Mal verschoben wird und daher sein Vortragsinhalt mehr Fragen als konkrete Informationen enthält? Er macht es kurz und stellt den Fahrplan für Netzpraxen vor, der scharf geschaltet wird, sobald näheres bekannt ist.

Das war so gar nicht in Carsten Krügers Sinne. Der Spezialist für Honorar- und KV-Fragen ist ein Mann der präzisen Informationen, der Zahlen, Daten und Fakten. Und gerade diese konnte er nicht präsentieren, da die EBM-Reform im Vorfeld des Radiologentags mal wieder verschoben wurde. Die vielen Fragezeichen des geplanten neuen EBM plus die Gerüchte einer Absenkung um 8,5 bis 9 Prozent aus zuverlässiger Quelle scheinen für die Radiologie nichts Gutes zu bedeuten. „Die EBM-Bewertung sagt jedoch nicht alles“, so Carsten Krüger. „Der HVM ist ausschlaggebend.“, fügte er hinzu und zeigte auf, dass die unterschiedlichen Modi der Honorartopfbildung in den KV-Bereichen am Ende ausschlaggebend dafür sein werden, wie sich eine EBM-Absenkung konkret für eine Praxis auswirkt. Nach Kontaktaufnahmen mit den KVen verschiedener Regionen könnte die Situation in Baden-Württemberg und Bayern für Radiologen daher unverändert bleiben, während in den KV-Regionen Rheinland-Pfalz, Nordrhein und Hamburg mit Einschnitten zu rechnen ist. „Da ist allerdings noch ein hoher Anteil „Glaskugel“ und sichere Voraussagen sind erst möglich, wenn mehr Informationen vorliegen.“, meint Krüger. Diese werden für Mitte Dezember erwartet.

Was konkret bekannt und relevant ist:

Es soll eine „kleine Reform“ werden, bei der insbesondere die Kalkulationszeiten und der Arztlohn angepasst werden sollen. So rechnete Krüger am Beispiel einer MRT-Untersuchung der Extremitäten (GOP 34450 EBM) und einer CT-Untersuchung des Thorax (GOP 34330 EBM) vor, wie sich für den extremen Fall, dass die Gerätezeit bei beiden Modalitäten um 10 Minuten gekürzt würde, die Bewertung um mehr als 20 % zurückginge.

Zeitlicher Fahrplan und Angebote im Radiologienetz

Mit Spannung wird die Sitzung des Erweiterten Bewertungsausschusses am 11. Dezember erwartet, deren Ergebnisse dann sofort von den regionalen KVen verarbeitet werden. Ende Januar ist mit ersten Teilergebnissen zu rechnen und im März mit belastbaren Informationen seitens der KVen zur Budgetzuweisung. Starttermin des neuen EBM ist offiziell nach wie vor der 1. April 2020. Bereits im Februar rechnet das Team Krüger/Schmid damit, auf Basis der Faktenlage Simulationen für die CuraFee Praxen durchführen zu können, damit sie konkret wissen, was sie erwartet und wie sich die Änderung auf den Praxisgewinn auswirken wird. Unter dem Label „Fit for EBM“ werden im Radiologienetz verschiedene Maßnahmen für die erste Jahreshälfte anlaufen, die die Netzpraxen unterstützen, von der Beratung über konkrete Berechnungen bis zur Bereitstellung von Steuerungsinformationen. Die nächsten inhaltlichen Updates folgen per CuraCompact-Email-Newsletter.

 

 

 


Ihr Ansprechpartner:

Carsten Krüger

ckgcuragita.com