CT-guided chemical thoracic sympathectomy versus botolinum toxin type A injection for palmar hyperhidrosis
The Thoracic and Cardiovascular Surgeon, Vol. 67, August 2019, S. 402-406
H.Yang et al., Guanzhou/China
Für die Behandlung der seltenen Palmar-Hyperhidrose war bisher die CT-geführte thorakale Sympathektomie (TS) das Mittel der Wahl. Neuerdings kommt die Botolinum-Injektion (BTX-A) in Betracht. Beim Vergleich beider Methoden zeigte sich zunächst ein schneller Erfolg nach einer bis zwei Wochen. Nach einem Jahr kam es in der TS-Gruppe zu keinem Schwitz-Rezidiv. Allerdings traten in 32% der Fälle Komplikationen auf (zweimal ein Pneu, viermal eine Taubheit des Oberarms, zweimal ein Horner-Syndrom). In der BTX-A-Gruppe gab es keine Komplikationen, aber nach sechs Monaten zeigte sich in 80,8% ein Schwitz-Rezidiv.
In einer Normalpopulation beträgt die Häufigkeit einer Palmar-Hyperhidrose zwischen 1% und 5,3%. Während die thorakale Sympathektomie (TS) bisher die beste Behandlungsmöglichkeit darstellte, kommt neuerdings die Botolinum-Toxin-Typ A (BTX-A)-Injektion in Betracht. In der vorliegenden Studie sollten beide Methoden miteinander verglichen werden.
Es handelte sich um 51 Patienten, die von März 2013 bis April 2016 behandelt wurden. Die Schwere der Hyperhidrose wurde mittels einer Skala von 1 bis 3 gemessen (HDSS), die nach Befragung der Patienten ermittelt wurde. 25 Patienten erhielten eine TS, davon waren acht Patienten männlich und 17 Patienten weiblich mit einem Durchschnittsalter von 22,5 +/-9,2 Jahren.
In der BTX-A-Gruppe befanden sich 26 Patienten (neun Männer und 17 Frauen) mit einem Durchschnittsalter von 21,3+/-8,7 Jahren. Bei ihnen wurde eine Nervenblockade im Plexus brachialis durchgeführt, wobei das Injektionsfeld mit „gentian-violet dye“ markiert wurde. Die CT-geführte chemische Sympathektomie erfolgte liegend. Die TH2- und die TH4-Höhe wurden CT-mäßig erfasst und auf der Haut markiert. Gleichzeitig wurden die Tiefe und der Punktionswinkel gemessen. Bei korrekter Nadellage wurde ein Depot aus 1 ml Iopamidol und 1 ml 2%iges Lidokain injiziert. Bei richtiger Lage des Depots wurde die Handfläche trocken und die Hauttemperatur erhöhte sich nach fünf Minuten. Danach wurden 2 ml 100%iger Alkohol injiziert.
Bei beiden Gruppen zeigte sich ein schneller Erfolg nach einer bis zwei Wochen mit einer signifikanten Besserung der Beschwerden. Nach drei Monaten trat in der BTX-A-Gruppe bei 16 Patienten (61,5%) wieder ein vermehrtes Schwitzen auf, bei 21 Patienten nach sechs Monaten (80,8%). In der TS-Gruppe zeigte sich nach einem Jahr kein Rezidiv. Dafür kam es häufiger zu Komplikationen: Zwei Patienten (8%) zeigten einen geringen Pneu, vier Patienten (16%) entwickelten nach zwei bis drei Monaten ein Taubheitsgefühl des Oberarms und zwei Patienten (8%) bekamen nach einem Monat ein Horner-Syndrom.
In der BTX-A-Gruppe wurde bei fünf Patienten (20%) eine subkutane Ekchymose und bei sieben Patienten (28%) eine Ermüdung der kleinen Handmuskeln beobachtet, die sich nach zwei bis drei Wochen zurückbildete.
Insgesamt ist festzustellen, dass beide Methoden für die Behandlung der palmaren Hyperhidrose sicher und technisch gut durchzuführen sind. Die Sympathektomie ist effektiver als die BTX-A-Methode, sie hat eine längere Wirkungsdauer, weist aber auch mehr Komplikationen auf.