Core needle biopsy for the preoperative diagnosis of follicular neoplasm in thyroid nodule screening. A validation study

S.H. Lee et al., Seoul/Korea, Pathology Research and Practice, Vol.212, Januar 2016, S.44-50

Die Feinnadelaspirationsbiopsie (FNAC) von Schilddrüsenknoten hat eine hohe Fehlerquote (1,8%-40,7%). So wurde diese Methode mit einer „core needle biopsy-Methode“ verglichen. Hier fanden sich signifikant häufiger (15,7%) folliculäre Neoplasmen als bei der FNAC-Methode (2,4%). Bei beiden Methoden gab es keine schweren Komplikationen.

Die ultraschallgeführte Feinnadelaspirationsbiopsie (FNAC) zeigt bei der Diagnostik von Schilddrüsenknoten in 1,8% bis 40,7% der Fälle kein diagnostisches Resultat. Eine unbestimmte Diagnose findet sich in 3% bis 27% der Fälle. Ursache dafür ist z.B. eine falsche Biopsieentnahme, ein zu kleiner Knoten, eine Hypervaskularität, zystische- oder fibrotische Veränderungen sowie Verkalkungen.

Zur Verbesserung der Ergebnisse wurde eine core-needle-Biopsie (CNB) vorgeschlagen, wobei in der vorliegenden Studie die Genauigkeit dieser Methode hinsichtlich der Diagnose eines follikulären Neoplasmas (FN) überprüft werden sollte.

Gleichzeitig sollten in den durch CNB erhaltenen Proben Mutationen des genetischen Codes bestimmt werden, wobei Punktmutationen einzelner Aminosäuren erwartet wurden.

Die histologische Diagnose eines FN wurde gestellt aufgrund einer follikulären Proliferation, einer vorhandenen fibrösen Kapsel und eines normal umgebenden Schilddrüsengewebes. Bei signifikanten Kernatypien wurde der Verdacht auf ein papilläres Schilddrüsenkarzinom gestellt. Die CNB wurde durchgeführt in Fällen, bei denen die FNAC keine Diagnose erbracht hatte, wenn die Diagnose der FNAC unklar war oder wenn sich eine Diskrepanz zwischen US-Diagnostik und FNAC-Ergebnissen ergab.

Follikuläre Neoplasmen fanden sich statistisch signifikant häufiger in 205 Fällen bei der CNB-Methode (15,7%) als in 144 Fällen bei der FNAC-Methode (2,4%). 289 Fälle wurden nach Resektion des Knotens histologisch gesichert. Hinsichtlich Alter und histologischen Subtypen gab es keine signifikanten Unterschiede der beiden Gruppen.

Von 172 CBN diagnostizierten follikulären Knoten waren 74 (43,0) maligne. In der FNAC-Gruppe waren von 117 Knoten 57 (48,7%) maligne. Von den gutartigen Knoten war das konventionelle follikuläre Adenom in beiden Gruppen am häufigsten vertreten.

Die Diagnose einer Malignität durch die Bestimmung der NRAS-Mutation betrug 26,5% (57/215). Von 57 FNs mit positivem Befund auf eine NRAS-Mutation war der häufigste Tumor die nichtinvasive eingekapselte follikuläre Variante des papillären Schilddrüsenkarzinoms (49,1%). Weniger häufig waren das follikuläre Adenom (29,8%), das follikuläre Karzinom (14,0%), die infiltrative follikuläre Variante des Schilddrüsenkarzinom (5,3%) und die noduläre Hyperplasie (1,8%). NRAS-Mutationen wurden in malignen Tumoren häufiger vorgefunden (40,6%) als in benignen Tumoren (15,1%).

In beiden Gruppen gab es keine schweren Komplikationen. Insgesamt hat CNB die Diagnoserate von FN verbessert.

(Wir danken unserem Ehrenmitglied Prof. Dr. U. Klein aus München, der die Veröffentlichungen aus verschiedenen Fachzeitschriften für Sie auswählt und zusammenfassend erläutert.)