Computed tomography compared to magnetic resonance imaging in occult or suspect hip fractures. A retrospective study in 44 patients
European Radiology, Vol.26, November 2016, S.3932 – 3938, D. Colleen et al., Lund und Mölndal / Schweden
Hüftfrakturen, die mittels Röntgen- und CT-Untersuchungen als suspekt eingestuft werden, sollten unbedingt mittels MRT weiter untersucht werden. Die MRT hat bei 44 solcher Patienten alle Frakturen richtig erkannt.
Hüftfrakturen werden meist durch radiologische Untersuchungsmethoden diagnostiziert. In einigen Fällen können aber Röntgen- und CT-Bilder negativ sein, obwohl klinisch eine Schenkelhalsfraktur vorliegt. In der vorliegenden Studie sollte der diagnostische Wert der MRT bei solchen Fällen eruiert werden.
Von 2006 bis 2013 wurden jährlich ca. 1000 ältere Patienten mit Hüftfrakturen stationär behandelt. Die entsprechenden Daten stammen aus RIS und PACS. In die Studie hat man 44 Patienten aufgenommen, die mittels CT und MRT untersucht wurden. Es handelte sich um 14 Männer mit einem Durchschnittsalter von 79 Jahren (60 bis 96 Jahre) und um 30 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 86 Jahren (68 bis 100 Jahre).
Beim ersten CT-Report ergaben sich 26 negative Fälle und 18 suspekte Frakturen. Bei einem zweiten CT-Report blieben 20 Fälle negativ. Von den 18 suspekten Frakturen waren 10 negativ und 8 positiv. Beim ersten MRT-Report ergaben sich 20 Frakturen und 24 negative Fälle.
Beim Vergleich von MR- und CT-Diagnose ergab sich Folgendes: Durch die MRT änderte sich die CT-Diagnose in 27 Fällen (61%), wobei 20 Frakturfälle als normal oder suspekt eingeordnet wurden. Neun negative CT-Diagnosen wurden durch MRT in Frakturen umgedeutet. Drei mutmaßliche Frakturen wurden durch MRT nicht bestätigt.
Insgesamt änderte sich mittels MRT die CT-Diagnose in 33 % der Fälle. Alle Patienten mit negativem MRT hatten bei weiteren Kontrollen einen guten klinischen Ausgang. Mittels MRT wurden somit alle Frakturen diagnostiziert.
Wir danken unserem Ehrenmitglied Prof. Dr. U. Klein aus München, der Ihnen die Veröffentlichungen aus den Fachzeitschriften auswählt und zusammenfassend erläutert.