Clinical outcomes with endoscopic resection of lumbar extradural cysts

1Journal of Spine Surgery,

August 2019, 12 Seiten,

jss.amegroups.com/article/view/4714

S. Hellinger et al., München,

Tucson/USA

Bei Patienten mit schmerzhaften intraspinalen, extraduralen Facettengelenk-Zysten jedweder Art, durch MRT diagnostiziert, die eine Dekompressions-Operation benötigen, können mit einer neuen Methode der endoskopischen Zysten-Resektion ohne wesentliche Traumatisierung, ohne Vernarbung der posterioren spinalen segmentalen Strukturen und ohne dass eine mikrochirurgische Hemilaminektomie durchgeführt werden muss, behandelt werden. 77,1% der 48 behandelten Patienten hatten ein gutes Ergebnis.

Die Diagnose einer schmerzhaften intraspinalen Zyste basiert auf Anamnese, klinischer Untersuchung und MRT, deren Sensitivität ca. 90% beträgt (CT nur 70%). Typische Diagnosen sind: Extradurale Arachnoidzysten, perineurale Zysten, Dermoid-Zysten, Neurofibrome mit zystischer Degeneration sowie Synovial- oder Ganglion-Zysten. Diese Zysten entwickeln sich aus den Facetten-Gelenken und sind oft mit einer Wirbelsäulen-Instabilität verbunden, wobei sie meist in dem mobilsten Segment L4/5 vorkommen. Eine bildgebend geführte Nadelaspiration der Zysten hat keinen endgültigen Erfolg.

In der vorliegenden Studie wurde mittels einer neuen endoskopischen Technik die Resektion der extraduralen Facettengelenk-Zysten zur Dekompression vorgeführt, um diese degenerativen Lumbalaffektionen effektiv behandeln zu können, bevor ein großer translaminärer Eingriff einschließlich Laminektomie oder Fusions-Operation in Betracht gezogen wird.

Es wurden 48 Patienten in die Studie aufgenommen, 26 Frauen (54,2%) und 22 Männer (45,8%) mit einem Durchschnittsalter von 60,6 Jahren (30-91 Jahre). Bei allen Patienten zeigte die MRT foraminale oder laterale Rezessus-Stenosen mit „Facetten-Zysten“. Gleichzeitig sollte mittels der MRT der mögliche Nachweis einer subklinischen Instabilität der Facetten-Gelenke geführt werden (verdicktes Ligamentum flavum sowie ein erweiterter Gelenkspalt >2 mm mit Flüssigkeitsansammlung). Bei jedem Patienten wurden laterale, dynamische Röntgenaufnahmen der LWS in Extension und Flexion angefertigt.

Bei vergeblicher konservativer Behandlung oder bei schweren neurologischen Defiziten muss eine Dekompressions-Operation durchgeführt werden. Die Autoren hatten sich für die endoskopische Beseitigung der Synovial-Zysten entschieden, mittels zweier Methoden: die transforaminale und die interlaminare Methode, die beide ausführlich beschrieben werden. Bei den 48 Patienten war die folgende Höhenverteilung der Zysten festzustellen: L3/4 = 12,5%, L4/5 = 66,7%, L5/S1 = 18,8%, Th9/10 = 2,1%. 40 Patienten zeigten zwei Jahre nach der OP eine exzellente oder gute Besserung. Nur sechs Patienten (12,5%) wiesen postoperativ eine Dysaesthesie auf, Ein Patient (2,1%) hatte eine Rezidiv-Herniation, bei einem Patienten hatte sich die Neuropathie nicht verbessert. Eine unbegrenzte Gehstrecke lag präoperativ bei 33% der Patienten, postoperativ bei 81,3% der Patienten vor.

Die Patienten mit postoperativ guten Ergebnissen hatten eine signifikante Assoziation mit einer lumbalen Facetteninstabilität, die mittels MRT nachgewiesen wurde. Mittels der neuen endoskopischen Methoden, die bei 37 Patienten (77,1%) exzellente bzw. gute Ergebnisse zeigten, kann jede synoviale Zyste mit minimaler Traumatisierung, ohne Vernarbung der posterioren spinalen segmentalen Strukturen reseziert werden. In geübter Hand kann sie die traditionelle mikrochirurgische Hemilaminektomie ersetzten.


Wir danken unserem Ehrenmitglied
Prof. Dr. U. Klein
aus München, der Ihnen die
Veröffentlichungen aus den
Fachzeitschriften auswählt
und zusammenfassend
erläutert.