Bericht aus den Vollversammlungen der regionalen Netze

Die Herbstvollversammlungsrunde vertiefte das Schwerpunktthema Praxismanagement auf der Basis der Umfrageergebnisse bei Radiologen und Praxismanagern im Radiologienetz. Weiterhin wurden aktuelle Netzthemen diskutiert.

Philips-Vorteile und Siemens CuraFuture

Zunächst berichteten die Verantwortlichen des Geräte-/IT-Teams Frank Vogel resp. Andrea Salwat über aktuelle Projekte. In diesem Jahr wurden für die Conradia MVZ erstmals Philips-Geräte beschafft, deren attraktive Konditionen zunächst bis Ende 2021 auch für Netzpraxen bei der Beschaffung von Neugeräten gelten. Des Weiteren sind Einsparungen bei bestehenden Philips-Vollserviceverträgen möglich. Frank Vogel freut sich über die Kontaktaufnahme interessierter Netzpraxen zur Prüfung der bestehenden Verträge.

Weiterhin wurde berichtet, dass die Verhandlungen zwischen Curagita und Siemens bezüglich eines neuen Rahmenvertrags abgeschlossen seien. Dieser neue Rahmenvertrag soll ab Januar 2020 mit einer Laufzeit von fünf Jahren gelten und unter dem Namen CuraFuture den bisherigen CuraTop ablösen (VORSICHT: Natürlich gelten die abgeschlossenen Serviceverträge der Netzpraxen davon unabhängig weiter bis zum jeweiligen Laufzeitende – CuraFuture gilt somit nur für Neuverträge ab Januar 2020). Vorteile des neuen CuraFuture sind, dass die Magnetabsicherung bei MRT-Verträgen grundsätzlich Vertragsbestandteil ist, eine IT Up-to-Dateness mit aufgenommen wurde (inkl. aller Updates und Upgrades), dass der Geltungsbereich nun auch Röntgen- und Mammographie-Anlagen inkludiert und die Zahlungsabwicklung im Vergleich zum CuraTop vereinfacht wird.

Kontrastmittel

Am 1. Oktober startete eine neue KM-Ausschreibungsrunde in Baden-Württemberg. Das System der wirkstoffbezogenen Ausschreibungen hat sich nicht geändert, es gab einzelne Änderungen bei Zuschlagsprodukten, der KM-Bestellprozess läuft weiter wie bisher.

Große Aufregung gab es im Radiologienetz Bayern. Hier haben Kasse und KV die bestehende SSB-Vereinbarung gekündigt und die Kontrastmittelpauschalen zum ersten Oktober auf das Niveau der günstigsten Einkaufspreise abgesenkt. In der Konsequenz bedeutet das für die allermeisten bayerischen Netzpraxen jährliche Erlöseinbußen im sechsstelligen Bereich. Auf einer zweiten (außerordentlichen) Vollversammlung am 7. Oktober erstellten die Radiologen, moderiert von Dr. Schmidt-Tophoff, eine Gesamtkostenbetrachtung als faktenbasierten Einstieg in die Diskussion mit den Entscheidungsträgern in Bayern.

Berufspolitik

Die geplante EBM-Reform wurde zunächst um drei Monate auf den 1. April 2020 verschoben. Der Erweiterte Bewertungsausschuss wurde zur Vermittlung strittiger Punkte zwischen GKV-Spitzenverband und KBV eingeschaltet. Bezüglich GOÄ-Novelle will die BÄK Anfang Oktober einen Entwurf vorlegen, wobei die Ergebnisse der Kommission für ein modernes Vergütungswesen (KOMV) erst im Januar erwartet werden.

Die Conradia MVZ haben die Hausarztprämien zur Vermittlung dringender Radiologen-Termine (10 € seit 1. September) zur Kontaktaufnahme mit Hausärzten im Einzugsbereich der jeweiligen MVZ genutzt. Muster entsprechender Anschreiben und Terminblöcke sind beim Netzmanagement abrufbar. 150 Webseiten radiologischer Praxen wurden vom Bundesamt für Strahlenschutz überprüft und Früherkennungsangebote mit Röntgen/CT bemängelt. Radiologienetz- und Conradia-Praxen waren hiervon nicht betroffen. Ebenso wenig wie von den Datenpannen in radiologischen Praxen aufgrund von ungesicherten Servern, von denen die bayerischen Medien berichteten.

Praxismanagement-Netzumfrage

Die wichtigsten Ergebnisse der Netzumfrage wurden vorgestellt:

• Alle abgefragten Management-Aufgaben einer Praxis werden zumindest von einigen der befragten Gesellschafter wahrgenommen.

• „Chefsache“ der Gesellschafter sind: Zuweiserkooperationen (89 %), Praxisentwicklung/Business Development (89 %), Themenbereich Banken/Finanzierung (83 %), Praxismarketing/Öffentlichkeitsarbeit (77 %), Gerätebeschaffung/ Projektmanagement (77 %) und Moderation der Geschäftsleitung (79 %).

• Angestellte Ärzte nehmen so gut wie keine Praxismanagement-Aufgaben wahr.

• Die Praxismanagement-Aufgaben der Nicht-Ärzte in einer Praxis sind eher operative und Verwaltungstätigkeiten.

• Kernaufgaben der Praxismanager liegen im Personalmanagement.

• 2/3 der rückmeldenden Radiologen haben einen Praxismanager. 61 Prozent sind der Meinung, dass die Ziele, die sie mit dem Einsatz des Praxismanagers verfolgt haben, erreicht wurden.

• Führungskompetenzen werden gegenüber fachlichen Qualifikationen als wichtiger angesehen.

• Wenngleich die klare Organisation des Themas Praxismanagement als ein Haupt-Erfolgskriterium seitens der teilnehmenden Praxisgesellschafter (75 %) genannt wird, gibt die überwiegende Mehrheit der Befragten (68 %) an, dass Abstimmungen mit den Praxismanagern „Ad hoc bzw. auf Zuruf“ erfolgen.

Ergebnis der Diskussion in den regionalen Netzen war, dass es für ein Gelingen wichtig ist, eine mögliche Organisationsentwicklung und die Entlastung durch einen oder mehrere Personen in der Praxis, die mit Managementaufgaben betraut werden, aktiv zu gestalten im Sinne von Planung, klarer Definition von gegenseitigen Erwartungen, Kompetenzen und Prozessen. In kleinen Praxen geht das teilweise noch „auf Zuruf“, in größeren funktioniert das nicht mehr reibungslos. Im Netzmanagement können verschiedene unterstützende Informationen (z.B. Musterverträge/-Zielvereinbarungen, CurAcademy-Formate, Hospitationen) abgerufen werden.

Sonstiges Conradia-Zuweiserportal

Vor acht Wochen wurde in München erfolgreich das Chili-Zuweiserportal installiert. Über einen E-Mail-Link werden zuweisenden Ärzten individuelle Bereiche (Patientenliste mit Bild- und Befunddaten) sicher zur Verfügung gestellt. Attraktiv für Zuweiser ist die Archivfunktion, d.h. sie können auf Voruntersuchungen zurückgreifen. Perspektivisch ist weiterhin ein Patientenportal geplant, um ganz auf CDs verzichten zu können. Die bisher angebundenen Zuweiser geben positives Feedback. Netzpraxen berichten über ähnliche Systeme und unterschiedliche Reaktionen von Zuweisern (z.B. manche bestehen weiterhin auf Faxmitteilungen). Das Pricing der Diensteanbieter ist momentan laut Rückmeldung aus anwesenden Netzpraxen noch recht hoch.

 


Ihre Ansprechpartner:

DeRaG:

Dr. Johannes Schmidt-Tophoff

jstcuragita.com

Berufspolitik:

Dr. Michael Kreft

mikcuragita.com

Organisation Vollversammlung:

Eva Jugel

ejucuragita.com