Aorta calcification burden: Towards an integrative predictor of cardiac outcome after transkatheter aortic valve implantation

Harbaoni et al., Lyon, Nancy-Frankreich,  Atherosclerosis, Vol.246, März 2016, S.161-168

Von 164 über 80-jährigen Patienten, bei denen eine Transkatheter-Aortenklappen-Implantation wegen hochgradiger Aortenklappen-Stenose durchgeführt wurde, verstarben nach durchschnittlich 1½ Jahren 15,9% am Herztod, 31,7% an einer anderen Erkrankung und 33,5% an einer „gemischten“ Erkrankung. Je größer die Ausdehnung der Aorten-Klappenverkalkung, desto höher das Todesrisiko.

In den letzten Jahren hat die Transkatheter-Aortenklappen-Implantation (TAVI) bei inoperablen Patienten mit schwerer Aortenklappen-Stenose und hohem OP-Risiko erheblich an Bedeutung zugenommen, nachdem diese Methode im Jahre 2000 zum ersten Mal durchgeführt wurde.

Verkalkungen der A.ascendens im Sinne einer Aorten-Steifheit sind gute Vorhersagezeichen für die Ergebnisse nach TAVI. Aber auch Verkalkungen der A.abdominalis sind Vorhersagezeichen für Herzkranzgefäß-Erkrankungen. Eine totale Aorten-Verkalkung (TAC) stellt ein deutliches kardiales Krankheitsrisiko dar. In der vorliegenden Studie sollte der Stellenwert der TAC mittels CT sowie die Bedeutung der verschiedenen Aorten-Abschnittsverkalkungen ermittelt werden.

Von April 2009 bis Januar 2015 wurden 164 Patienten mit mindestens einer Abschnittsverkalkung in die Studie aufgenommen. Alle Patienten erhielten eine CT-Untersuchung mit KM. Gemessen wurden das Volumen des totalen Aorten-Kalkes und die Volumina der Verkalkungen in den einzelnen Aorten-Segmenten. Bei den 164 Patienten betrug das Durchschnittsalter 82,3 +/- 8,7 Jahre. Es handelte sich um 47 Männer und 117 Frauen.

Die Aortenklappen-Öffnung betrug 0,63 +/- 0,31 cm2, der durchschnittliche Aortenklappen-Gradient 44,9+/- 14,2 mmHg und die linksventrikuläre Ejektionsfraktion 54,3% +/- 12,3%. Die Verkalkung des Aortenklappen-Ringes betrug durchschnittlich 1307 +/- 1010,1 mm3.

155 Patienten wiesen eine totale Aorten-Verkalkung auf (11812,1 +/- 9023,1 mm3), 164 Patienten eine Verkalkung in der A.ascendes, 158 Patienten in der A.descendens und 155 Patienten in der A.abdominalis. 57,3% der Patienten hatten eine koronare Herzerkrankung (KHE), 30,5% eine COPD, 16,5% einen Schlaganfall und 41,5% Vorhofflimmern.

Durchschnittlich 565 Tage nach TAVI erlitten 26 Patienten (15,9%) einen Herztod, 52 Patienten (31,7%) einen unspezifischen Tod und 55 Patienten 33,5% einen „gemischten“ Tod.

Es zeigte sich eine positive Assoziation zwischen der Höhe des Kalkanteils und der Todesrate. Je größer die einzelnen Segmentverkalkungen waren, desto reduzierter war das freie Überlebensintervall. Ein TAC-Volumen von 17.480 mm3 hat eine 83,3%-ige Sensitivität und eine 48,3%-ige Spezifität hinsichtlich der Vorhersage eines Herztodes.

Insgesamt ist eine TAC ein sicherer Vorhersagefaktor für einen Herztod nach TAVI, wobei auch die Verkalkungszunahme in den einzelnen Aorten-Segmenten mit einem höheren Herztodrisiko assoziiert war.

(Wir danken unserem Ehrenmitglied Prof. Dr. U. Klein aus München, der die Veröffentlichungen aus verschiedenen Fachzeitschriften für Sie auswählt und zusammenfassend erläutert.)