Angiographic dissection patterns and patency outcomes after balloon angioplasty for superficial femoral artery disease
Journal of Endovascular Therapy, Vol.24, Juni 2017, S.367-375, M. Fujihara et al., Kishiwada-City, Osaka/Japan
Bei 621 Patienten, die eine Ballon-Angioplastie im Bereich der A. femoralis superficialis erhalten hatten, wurde in 42% der Fälle eine Dissektion diagnostiziert. Vorhersagefaktoren dafür waren Gefäße mit einem Durchmesser <5 mm, mit einer Stenoselänge >15 cm oder mit einem Totalverschluß.
Nach einer Ballon-Angioplastie (BA) im Bereich der A.femoralis superficiales. (AFS) resultiert nicht selten eine Gefäßdissektion. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Dissektionsmuster nach BA im AFS-Bereich zu untersuchen und die klinischen Voraussagemöglichkeiten und -Charakteristika einer Dissektion zu identifizieren.
In diese retrospektive Multicenter-Studie wurden von Januar 2010 bis Juli 2015 621 symptomatische Patienten aufgenommen. Es handelte sich um 414 Männer (66,7%) und 207 Frauen (33,3%). Das Durchschnittsalter betrug 72,8 +/- 9,5 Jahre. Es wurden 748 Prozeduren durchgeführt. Bei 555 Läsionen (74,2%) wurden Nitinol-Stents eingesetzt. Die meisten Patienten (88,1%) hatten eine Hypertonie, 66,3% eine chronische Nierenerkrankung, 56% Diabetes und ebenfalls 56% eine koronare Herzerkrankung. Ein Drittel der Patienten hatten eine kritische Beinischämie. Die durchschnittliche Verschlusslänge betrug 148,1 +/- 92,4 mm.
301 Patienten (40,2%) wiesen einen totalen Gefäßverschluss auf. Die durchschnittliche Ballongröße lag bei 4,7 mm, bei 63% der Patienten war sie >5 mm. Als technischer Erfolg wurde eine Reststenose von unter 30% gewertet. Im Falle einer schweren Dissektion wurde ein Nitinol-Stent implantiert oder eine zusätzliche BA mit anderer Ballongröße durchgeführt. Kontrolluntersuchungen erfolgten nach 1, 6 und 12 Monaten, danach alle 6 Monate. Bei 555 Fällen (74,2%) wurden Stents implantiert, 193 Patienten (25,8%) wurden nur mittels BA behandelt.
Die Klassifikation der Dissektion erfolgte nach Rutherford in sechs Kategorien von A bis F. 16% der Patienten hatten keine Dissektion, 19% eine Dissektion Typ A, 23% Typ B, 5% Typ C, 24% Typ D, 9% Typ E und 4% Typ F. Eine schwere Dissektion wurde definiert als Typ C-F. Mit zunehmender Schwere der Dissektion nahm die Restenosierung signifikant zu.
Hinsichtlich eines Vorhersagefaktors für die Dissektion wurde ein Arteriendurchmesser von unter 5 mm und eine Länge von über 15 cm sowie ein Totalverschluss ermittelt. Insgesamt zeigte sich bei 42% der Fälle eine schwere Dissektion. In diesen Fällen ist eine alleinige BA nicht effektiv. Deswegen ist eine präzise Bewertung des Dissektionsmodus und der Dissektionsschwere notwendig, um eine genaue Einschätzung für eine alleinige BA zu erhalten.
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Wir danken unserem Ehrenmitglied Prof. Dr. U. Klein aus München, der Ihnen die Veröffentlichungen aus den Fachzeitschriften auswählt und zusammenfassend erläutert.