Allianz für Gesundheitskompetenz / Nationales Gesundheitsportal
„Wir brauchen dringend mehr verständliche Gesundheitsinformationen“, sagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) bei der Gründung der „Allianz für Gesundheitskompetenz“ am 19. Juni 2017. Denn nur wer gut informiert sei, könne Gesundheitsrisiken vermeiden und im Krankheitsfall durch eigenes Verhalten zu einer erfolgreichen Behandlung beitragen.
Laut einer aktuellen Studie verfügen mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland (rund 54 %) nur über eine „eingeschränkte Gesundheitskompetenz“. Das bedeutet, sie haben Schwierigkeiten, gesundheitsbezogene Informationen zu finden, sie zu bewerten und die richtigen Entscheidungen für eine gesunde Lebensweise oder zur Krankheitsbewältigung zu treffen. Dies betrifft insbesondere ältere Menschen, Menschen mit chronischer Erkrankung, Menschen mit geringem Bildungsstatus und Menschen mit Migrationshintergrund. Eine bessere Gesundheitskompetenz zahlt sich nach Meinung aller Experten für den Einzelnen, aber auch für das Gemeinwesen aus.
Nach Schätzungen der WHO werden 3 % bis 5 % der Gesundheitsausgaben durch eine unzureichende Gesundheitskompetenz verursacht. Allein für Deutschland bedeutet dies etwa 9 bis 15 Mrd. Euro.
Angestoßen durch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe verpflichten sich die Partner der „Allianz für Gesundheitskompetenz“ mit einer gemeinsamen Erklärung, in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich Maßnahmen zur Verbesserung des Gesundheitswissens zu entwickeln und
umzusetzen. Die wichtigsten Handlungsfelder sind die Verbesserung der Gesundheitsbildung, gute Gesundheitsinformationen und Entscheidungshilfen, vor allem auch im Internet sowie mehr Verständlichkeit im Arzt-Patienten-Gespräch, aber auch in allen anderen Gesundheitsberufen.
Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) damit beauftragt, bis 2018 ein Konzept für ein Nationales Gesundheitsportal zu erarbeiten. Das Portal soll vertrauenswürdige, wissenschaftlich belegte und unabhängige Gesundheitsinformationen zusammenführen.
Die Partner der „Allianz für Gesundheitskompetenz“ sind:
• Bundesministerium für Gesundheit
• Gesundheitsministerkonferenz der Länder (GMK)
• Die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten sowie Bevollmächtigte für Pflege
• Bundesärztekammer (BÄK)
• Bundeszahnärztekammer (BZÄK)
• Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e.V. (ABDA)
• Bundesarbeitsgemeinschaft SELBSTHILFE von Menschen mit Behinderung, chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen e.V.
• Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG)
• Deutscher Pfl egerat e.V. (DPR)
• Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA)
• GKV-Spitzenverband
• Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV)
• Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV)
• Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv)
• Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV-Verband)
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Dieser Artikel stammt vom Leo Schütze Verlag, Herausgeber des „Schütze-Briefs“. Curagita übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit dieser Informationen.
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