After ISCHEMIA: Is coronary CTA the new gatekeeper?

Herz, Vol. 45, Juli 2020, S. 441-445

S. Smolka et al., Erlangen, Cleveland/Ohio

Der koronaren CTA bei Patienten mit einer koronaren Herzerkrankung (KHE) kommt eine immer größere Bedeutung zu, da – falls eine Hauptstamm-Stenose ausgeschlossen werden kann – durch invasive Maßnahmen kein größerer Nutzen für die Patienten resultiert, sofern sie eine intensive medikamentöse Therapie erhalten.

In der ISCHEMIA-Studie sollte geklärt werden, ob nach Ausschluss einer koronaren Hauptstamm-Stenose mittels KM-CT eine Interventionsstrategie zusätzlich zu einer optimalen medikamentösen Therapie das klinische Ergebnis bei einer KHE verbessern kann. Für Patienten mit Verdacht auf KHE stehen diagnostisch folgende Konzepte zur Verfügung: Photonenemissions-Computer-Tomografie (SPECT), Positronenemissions-Tomografie (PET), koronare Computer-Tomografie (CTA), kardiale MRT (CMR) und die Stress-Echokardiographie. 

Zur anatomischen Visualisierung einer Koronarstenose eignet sich die koronare CTA. Diese ist insbesondere bei Patienten mit einer stabilen Angina pectoris hilfreich. Sie kann das Ausmaß und den Schweregrad einer KHE bereits im frühen Stadium feststellen. Ist durch die koronare CTA eine Hauptstammstenose ausgeschlossen, kann dies ausreichen, um eine intensive medizinische Therapie einzuleiten. Diese Patienten haben durch eine darüber hinausgehende invasive Therapie keinen zusätzlichen klinischen Nutzen.

Die Medikamententherapie dient der Symptomlinderung und der Prävention von Myokardschäden durch akute Koronarsymptome. Um diese zu erreichen, stehen zwei Behandlungsoptionen zur Verfügung, die häufig auch kombiniert werden: Medikamente und Revaskularisation, wobei der invasive Ansatz die Prognose über die optimale medizinische Therapie hinaus nur bei Patienten mit schwerer Hauptstammstenose oder einer Dreigefäßerkrankung verbessert.

Insgesamt kommt der koronaren CTA für die Diagnose und Therapie bei symptomatischen Patienten mit V.a. eine KHE eine wachsende Bedeutung zu. Dementsprechend ist auf die Weiterbildung von Bildgebern und Interventionalisten sowie vom gesamten klinischen Team besonderer Wert zu legen, wobei die Bildqualität den Wert der koronaren CTA erheblich beeinflusst.


Wir danken unserem Ehrenmitglied
Prof. Dr. U. Klein
aus München, der Ihnen die
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und zusammenfassend
erläutert.