Ärztestatistik der Bundesärztekammer (BÄK): Fachkräfte-Mangel trotz leichtem Zuwachs

Die Zahl der Ärzte ist in Deutschland im Jahr 2016 insgesamt auf 378.607 gestiegen. 194.401 Ärzte sind in den Krankenhäusern tätig (Anteil 51,3 %). Die Zahl der niedergelassenen Ärzte beträgt 151.989 (Anteil 40,1 %). 32.217 der Ärzte sind in Behörden, Körperschaften und sonstigen Bereichen tätig (Anteil 8,5 %).

Die Zahl der Ärzte ist 2016 insgesamt um 7.500 bzw. 2,1 % gestiegen. Im niedergelassenen Bereich wuchs die Zahl der Ärzte um 2.550 bzw. 1,25 % gegenüber dem Vorjahr. In den Kliniken stieg die Zahl der Ärzte um 2,5 % gegenüber dem Jahr 2015.

„Wer nur die leicht steigenden Arztzahlen betrachtet, verschließt die Augen vor der ganzen Wahrheit. Tatsächlich öffnet sich die Schere zwischen Behandlungsbedarf und Behandlungskapazitäten immer weiter. Schon heute klaffen bei der ärztlichen Versorgung in vielen Regionen große Lücken“, so bewertet Professor Dr. Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), die Entwicklung der Arztzahlen.

Der insgesamt leichte Zuwachs der Zahl der Ärzte relativiert sich, wenn man die enorm hohen Behandlungszahlen in Praxen und Kliniken betrachtet. Allein in der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung kommt es jährlich zu mehr als einer Milliarde Arzt-Patienten-Kontakten. In den Krankenhäusern erhöhte sich die Zahl der Behandlungsfälle in den letzten 10 Jahren um mehr als 2,5 Mio. auf fast 19,8 Mio. Da die Deutschen immer älter werden, ist ein Ende dieser Entwicklung nicht in Sicht. Wissenschaftler prognostizieren bis 2030 einen Anstieg der Lebenserwartung bei Männern in Deutschland von 78 auf fast 82 Jahre und bei Frauen von 83 auf 86 Jahre.

„Unsere Gesellschaft altert, und die Ärzteschaft altert mit. Fast jeder vierte niedergelassene Arzt plant, in den nächsten fünf Jahren seine Praxis aufzugeben“, warnt der BÄK-Präsident. Die Politik müsse den Zusammenhang zwischen Teilzeitarbeit und weniger Arztstunden endlich anerkennen und die Zahl der Studienplätze erhöhen. Nach Meinung der BÄK muss die Zahl der Studienplätze um 10 % gesteigert werden.

Weitere Informationen: www.bundesaerztekammer.de

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