A single-center, randomized, controlled comparison of the transradial vs transfemoral approach for cerebral angiography: A learning curve analysis

Journal of Endovascular Therapy, Vol. 26, Oktober 2019, S. 717-724

Y. Li et al., Shanghai

 

Neben dem transfemoralen Zugang (TFA) bei der Zerebral-Angiographie kommt neuerdings der transradiale Zugang (TRA) zur Anwendung. Beim Vergleich beider Methoden zeigte sich beim TFA ein technischer Prozesserfolg von 96%, beim TRA ein solcher von 92%. Mit zunehmender Erfahrung nimmt die Gesamtuntersuchungszeit und die Durchleuchtungszeit beim TRA ab, sodass diese Methode eine echte Alternative zum TFA darstellt.

Die Herzkatheter-Untersuchung mittels transradialem Zugang (TRA) hat gegenüber dem transfemoralen Zugang (TFA) einige Vorteile: geringere Patientenbelastung, geringere Komplikationen und eine höhere Erfolgsrate. In der vorliegenden Studie sollte für beide Methoden hinsichtlich der Zerebral- Angiographie eine Lernkurve bei Anfängern angefertigt werden.

Zwischen Februar 2016 und April 2017 wurden 101 Patienten in die Studie aufgenommen. Bei 51 Patienten kam der TFA zur Anwendung. Dabei handelte es sich um 40 Männer (78,4%) und um 11 Frauen (21,6%) mit einem Durchschnittsalter von 67 Jahren. Bei 50 Patienten kam der TRA zur Anwendung. Dabei handelte es sich um 41 Männer (82%) und um neun Frauen (18%) mit einem Durchschnittsalter von 68 Jahren.

Die technische Erfolgsrate beim TRA betrug 92%, beim TFA 96%. In beiden Gruppen gab es je drei technische Fehler, wobei es sich um Punktionsfehler handelte, die durch den Lehrer bereinigt wurden. Bei den 51 TFA-Fällen betrug die Gesamtprozedurdauer 35 min (30-47,5 min), die Punktionszeit 0,6 min (0,5-11 min), die Durchleuchtungszeit 10,3 min (7,6-13,6 min) und die Strahlenbelastung 390,2 mGy (268,2-617,9 mGy). Es wurden durchschnittlich 105 ml Kontrastmittel (92-120 ml KM) verbraucht. Die entsprechenden Werte für die Patienten mit TRA waren: 31,0 min (25,0-48,9 min), 1 min (0,6-1,9 min), 9,4 min (6,1-17,6 min) und 455,8 mGy (286,8-602,3 mGy). KMMenge: 95 ml (90-113,3 ml).

Hinsichtlich der Lernkurve zeigte sich, dass mit zunehmender Erfahrung die Gesamtuntersuchungszeit und die Durchleuchtungszeit beim TRA besser waren als beim TFA. So ist der TRA eine vernünftige Alternative zum TFA bei der angiographischen Hirnuntersuchung. Die Methode zeigt weniger Nebenwirkungen und lässt sich relativ rasch erlernen.

 

Wir danken unserem Ehrenmitglied
Prof. Dr. U. Klein
aus München, der Ihnen die
Veröffentlichungen aus den
Fachzeitschriften auswählt
und zusammenfassend
erläutert.