6. Memorandum der Fokusgruppe RaDiagnostiX - Prostata
Die Mitglieder der Fokusgruppe trafen sich am 18.11.2016 zum achten Mal, um sich über die bisherigen Erfahrungen im Qualitätsprojekt RaDiagnostiX - Prostata auszutauschen und die nächsten Schritte und Maßnahmen abzustimmen. Zudem konnten wir Herrn Prof. Schlemmer vom DKFZ Heidelberg begrüßen, der die Fokusgruppe als wissenschaftlicher Beirat unterstützt.
Der Erfahrungsaustausch ergab überwiegend ein positives Bild:
- 2016 konnten vier neue Praxen (Landau, Paderborn, Göttingen, Aalen) gewonnen werden.
- Die Anzahl der Fälle steigt stetig, die Datenbank weist bereits über 2.900 Fälle auf. Das Projekt hat sich mit einem GOÄ-Gesamtumsatz von ca. 710.000 Euro (Hochrechnung) wirtschaftlich etabliert. Dabei wird realistisch eingeschätzt, dass die wenigen Praxen, die den Break-Even-Punkt bisher noch nicht erreicht haben, ihn 2017 erreichen.
- Positiv verliefen zahlreiche Gespräche mit Urologen in Praxen und an Kliniken. Hier wurden u.a. Vorträge gehalten oder gemeinsame Veröffentlichungen platziert. Die wachsende Akzeptanz des RaDiagnostiX-Qualitätsprogramms ist spürbar, dies zeigt auch die Zuweiser-Zufriedenheitsbefragung. 2016 erhielten wir von den urologischen Kooperationspartnern die Gesamtschulnote von 1,5.
- Die Evaluation des zweiten Qualitätsberichts bestätigt die guten Ergebnisse des vorhergehenden Berichts zur strukturierten Durchführung der Prostata-mpMRT und - Befundung in der ambulanten Versorgung. In der Subgruppe der Zweitteilnehmer zeichnet sich die Erreichung der nächsten Qualitätsstufe ab:
Professor Schlemmer (DKFZ Heidelberg) gab uns ein sehr positives Feedback zum Qualitätsbericht. Er findet u. a. die Ergebnisse der Zuweiser-Zufriedenheitsbefragung sowie die positive Entwicklung der medizinischen Ergebnisse im Vergleich zum Vorjahr beeindruckend. Dabei sei auch die transparente Darstellung nach außen einzigartig und sehr gelungen. Für den dritten Bericht empfiehlt er eine quantitative Erhebung der medizinischen Bildqualität, die in dem Bericht eher qualitativ erfolgte, da die Anpassungen der technischen Untersuchungsprotokolle in Deutschland derzeit noch konsentiert werden.
- Am 11./12. November fand die 6. Fortbildungsreihe RaDiagnostiX - Prostata statt. Mit dem neugestalteten Programm erhielten wir ein sehr gutes Feedback und konnten die urologische Teilnehmerzahl deutlich erhöhen.
- Für die Verhandlungen mit Krankenkassen freuen wir uns über die Unterstützung eines Kassendienstleister, mit dem ein Vertragsentwurf abgestimmt werden konnte und im Weiteren mit Krankenkassenvorständen verhandelt werden soll.
- Der Aufbau eines Zweitmeinungsportales ist in vollem Gange. Der erste Zwischenbericht über die Testphase wird im zweiten Quartal 2017 erwartet.
- Zur Platzierung im Internet und vor allem in den Suchmaschinen wurde ein Relaunch der Website durchgeführt. Die Seite präsentiert sich nun in einem responsiven Design (Darstellung auf mobilen Geräten) und einer besseren Suchmaschinenoptimierung. Seit November ist RaDiagnostiX auch auf Facebook vertreten. Damit soll zusätzlich der Traffic auf radiagnostix.de und den teilnehmenden Praxis-Homepages gesteigert werden, was durch Zielgruppenansprache erfolgt.
Gleichwohl war auch Nachbesserungsbedarf erkennbar:
Die einheitliche Wahrnehmung des Qualitätsprogramms durch den Patienten muss gestärkt werden. Dazu haben die Mitglieder der Fokusgruppe nach eingehender Diskussion folgende Vorgehensweise/ Beschlüsse beschlossen:
- Die mpMRT der RaDiagnostiX-Prostata-Vertragspartner wird nicht als EBM-Leistung abgerechnet. Diese Nicht-Einhaltung und/ oder die Nicht-Einhaltung der Vertragskriterien, wie Teilnahme und Umsetzung des Qualitätssicherungskonzepts sowie Teilnahme an den Teilnehmersteigerungsmaßnahmen führt zu einem Ausschluss aus dem RaDiagnostiX-Projekt.
- Einführung eines Standards „Hangingprotokolle“, zur einheitlichen Darstellung der Fälle in der Falldatenbank sowie zur effektiveren Erstellung von Fallkonsilen.
- Umsetzung eines Diffusions-TÜVs.
- Steigerung der Rücklaufquote von pathologischen Befunden und Zuweiserbefragungen.
- Umsetzung des Zweitmeinungsprotals
- Individuelle Teilnehmerstärkung durch den Qualitätsverbund mit Projekt-/ Maßnahmenplänen.
- Gewinnung weiterer Kooperationspartner.
- Weiterentwicklung der Zertifizierung.
- Nächste Fortbildung mit Grundlagen- und Vertiefungsmodulen: Save the date: 13./14. Oktober 2017.
Die Mitglieder der Fokusgruppe sind vom Erfolg des Projekts überzeugt. Alle Bausteine des Versorgungsprojektes sind in der Umsetzung. Mit den Alleinstellungmerkmalen des umfassenden Qualitätskonzeptes (z. B. kontinuierliche Schulungen, Falldatenbank, Qualitätsbericht und Vier-Augen-Prinzip) werden wir weiterhin die Umsetzung des Programms vorantreiben und die Genauigkeit der Methodik sicherstellen. Die sehr guten Zufriedenheitsergebnisse seitens der Patienten und der Kooperationspartner bestärken uns in der Konzeptionierung des Programms, in Zusammenarbeit mit unseren urologischen Kollegen zum Wohle des Patienten.
Sämtliche Mitglieder der Fokusgruppe stehen für weitere Fragen und Auskünfte gerne bereit. Selbstverständlich stehen Projektleiterin Dr. Barbara Amler und Projektmanagerin Annabell Skarabis jederzeit gerne auch persönlich zur Verfügung.